Allgemein
Substantiv/Namenwort/Hauptwort;
das Nomen, Plural: Nomina, lat.: Name, Nennwort;
das Substantiv, Plural: Substantive, lat.: selbstständiges Wort
Die beiden unterschiedlichen Bezeichnungen Nomen und Substantiv kennzeichnen unterschiedliche Sichtweisen und Leistungen. Die Bezeichnung Nomen (Namenwort) verdeutlicht, dass man mit Wörtern dieser Wortart Lebewesen, Dingen, abstrakten Begriffen dieser Welt einen Namen geben kann.
Mit dem Begriff Substantiv wird dagegen hervorgehoben, dass es sich um ein selbstständiges Wort handelt, das im Satz besonders wichtig ist (Substanz). Dies drückt auch die deutsche Bezeichnung Hauptwort aus. Das Nomen (Substantiv) gehört neben Verb und Adjektiv zu den Haupt-Wortarten. Mit Nomen (Substantiven) bezeichnet man Lebewesen und Dinge sowie Vorgänge, Gefühle, Eigenschaften, Begriffe.
Konkretum
Wenn man sich auf eine bestimmte Person, auf ein bestimmtes Tier oder auf einen bestimmten Gegenstand bezieht, dann ist das Nomen ein Konkretum (Plural: Konkreta).
Beispiele: Lars hat einen Hund. Das Auto bleibt stehen.
Abstraktum
Wenn man sich auf etwas bezieht, das nicht gegenständlich ist oder das ausdrückt, was man denkt oder fühlt, spricht man von Abstraktum (Plural: Abstrakta).
Beispiele: Freundschaft, Glück, Angst
Die genaue Unterscheidung von Konkreta und Abstrakta ist oft schwierig, zum Beispiel kann Raubtier ein ganz bestimmtes Raubtier sein (Konkretum) oder, als Begriff aus der Zoologie, eine Sammelbezeichnung für alle Raubtiere (Abstraktum).
Deklination
Die Anpassung der Form eines Substantivs in Genus, Numerus und Kasus wird Deklination genannt. Man sagt dann, dass Substantive dekliniert (gebeugt) werden. Gehört zum Substantiv ein Artikel werden beide zusammen dekliniert. Neben Substantiven werden auch Artikel, Adjektive, Pronomen, Partizipien und Numerale dekliniert. Bei der Deklination unterscheidet man:
Das Genus (grammatisches Geschlecht)
Jedes Substantiv hat ein bestimmtes grammatisches Geschlecht, dieses erkennt man an dem bestimmten Artikel (Geschlechtswort oder Begleiter), der vor jedem Substantiv stehen kann (der Computer, das Fahrrad, die Aufgabe). Bei manchen Substantiven kann man das Geschlecht auch an der Endung erkennen.
Beispiele: der Lehrling, der Lehrer, die Bäckerei, die Hoffnung, die Freundschaft, die Freundlichkeit, das Pferdchen, das Zeugnis
Das Genus (Plural: Genera) eines Substantivs erkennt man an seinem bestimmten Artikel. Für die Substantive gibt es drei verschiedene Genera:
- das männliche (Maskulinum)
Beispiele: der Junge, der Klassenraum, der Glaube
- das weibliche (Femininum)
Beispiele: die Lehrerin, die Sonne, die Klugheit
- das sächliche (Neutrum)
Beispiele: das Mädchen, das Pferd, das Gefühl
Jedes Substantiv hat ein Genus, auch dann, wenn kein natürliches Geschlecht vorhanden ist. Bei einigen Substantiven stimmt das grammatische Geschlecht mit dem natürlichen Geschlecht überein.
Beispiele: der Mann, der Sohn, der Bruder, die Frau, die Tochter, die Schwester
Oft stimmt das Genus aber nicht mit dem natürlichen Geschlecht von Lebewesen überein
Beispiele: das Mädchen, der Gast, die Waise, das Kind
Der Numerus (Zahl)
Fast alle Substantive haben einen Singular (Einzahl) und einen Plural (Mehrzahl). Diese Kennzeichnung wird Numerus genannt. Die häufigsten Pluralformen haben die Endungen -e, -er, -en/-n, -s oder keine besondere Endung.
Aufgepasst: Bei manchen Pluralformen ändert sich nicht nur die Endung, sondern es gibt auch einen Lautwechsel: a/ä, o/ö, u/ü und au/äu.
Beispiele: die Hand – die Hände, der Frosch – die Frösche, das Buch – die Bücher
Einige Substantive kommen nur im Singular vor.
Beispiele: der Schnee, das Obst, die Milch, der Frieden
Andere Substantive kommen nur im Plural vor:
Beispiele: die Leute, die Eltern, die Ferien, die Masern
Der Kasus
Jedes Substantiv innerhalb eines Satzes steht in einem bestimmten Kasus (Fall). Man unterscheidet vier Fälle: Nominativ (1. Fall), Genitiv (2. Fall), Dativ (3. Fall) und Akkusativ (4. Fall). Mithilfe von Fragewörtern (wer oder was, wessen, wem, wen oder was) lässt sich der jeweilige Kasus erfragen.
Beispiel: Die Schülerin der Klasse 6a schenkt dem Freund das Buch.
die Schülerin | Nominativ | -1.Fall | wer oder was? |
der Klasse | Genitiv | -2.Fall | wessen? |
dem Freund | Dativ | -3.Fall | wem? |
das Buch | Akkusativ | -4.Fall | wen oder was? |
Deklinationsarten
Durch Deklination gibt man also Genus, Numerus und Kasus an. Außerdem unterscheidet man je nach den Formen des Genitivs Singular und der Bildung des Plurals zwischen einer starken, schwachen und gemischten Deklination. Aufgepasst: Auch Eigennamen (Titel, Personennamen, geografische Bezeichnungen und Werktitel) werden dekliniert.
Schwache Deklination
In der schwachen Deklination gibt es keine Substantive im Neutrum. Der Singular der männlichen Substantive endet in allen Kasus außer dem Nominativ auf -en. Die Pluralformen lauten alle gleich und enden auf -en.
Singular | Maskulinum | Femininum |
Nominativ | der Mensch | die Frau |
Genitiv | des Menschen | der Frau |
Dativ | dem Menschen | der Frau |
Akkusativ | den Menschen | die Frau |
Plural | ||
Nominativ | die Menschen | die Frauen |
Genitiv | der Menschen | der Frauen |
Dativ | den Menschen | den Frauen |
Akkusativ | die Menschen | die Frauen |
Starke Deklination
Der Genitiv Singular der Substantive im Maskulinum und Neutrum endet auf -es/-s. Es treten verschiedene Formen der Pluralbildung auf.
Singular | Maskulinum | Femininum | Neutrum |
Nominativ | der Vogel | die Nacht | das Bild |
Genitiv | des Vogels | der Nacht | des Bildes |
Dativ | dem Vogel | der Nacht | dem Bild(e) |
Akkusativ | den Vogel | die Nacht | das Bild |
Plural | |||
Nominativ | die Vögel | die Nächte | die Bilder |
Genitiv | der Vögel | der Nächte | der Bilder |
Dativ | den Vögeln | den Nächten | den Bildern |
Akkusativ | die Vögel | die Nächte | die Bilder |
Gemischte Deklination
Einige Substantive im Maskulinum und Neutrum werden im Singular stark und im Plural schwach dekliniert.
Singular | Plural | |
Nominativ | der Staat | die Staaten |
Genitiv | des Staates | der Staaten |
Dativ | dem Staat | den Staaten |
Akkusativ | den Staat | die Staaten |