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Als Strophe bezeichnet man einen Gedichtabschnitt, der in der Regel aus mehreren Versen besteht. Eine Strophe ist durch einen Absatz von der nächsten Strophe (den folgenden Versen) getrennt.

Beispiel:
In Heinrich Heines Ballade Belsatzar besteht jede Strophe aus zwei Versen:

Die Mitternacht zog näher schon;
In stummer Ruh lag Babylon.

Nur oben in des Königs Schloss,
Da flackerts, da lärmt des Königs Tross. (...)

Strophenformen

  • Volksliedstrophe: jambischer Vierzeiler mit drei oder vier Hebungen, meist Kreuzreim mit abwechselnd männlichen und weiblichen Kadenzen, häufigste Strophenform
  • Chevy-Chase-Strophe: Vierzeiler mit abwechselnd drei und vier Hebungen, zwei Waisen (alternativ mit Kreuzreim oder reimlos), nur männliche Kadenzen, häufig in Balladen
  • Madrigal (Schäfergedicht): einstrophiges Gedicht mit freier Silben-, Vers-, und Reimfolge (vier bis 20 regellos verbundene jambische, trochäische oder daktylische Zeilen - auch Waisen) sowie ländlich-idyllischen Motiven
  • Stanze: jambische Achtzeiler (ursprünglich mit elf Silben), übliche Reimform: abababcc, Hervorhebung des letzten Verspaares durch die Reime
  • Terzine: jambische Dreizeiler mit fünf Hebungen, Kettenreim mit Schlusszeile: aba bcb ... cycyzy z, inhaltliche Verknüpfung der Strophen, daher geeignet für umfangreiche Texte
  • Distichon: Zweiteiler in der antiken Dichtung, besteht aus einem Hexameter und einem Pentameter
  • Kanzone: allgemein ein mehrstrophiges Gedicht oder Lied beliebigen Inhalts; die klassische Form besteht aus fünf bis sieben Strophen von 13 bis 21 Versen aus Elf- oder Siebensilblern (siebte und zehnte Zeile) und einem Abgesang, der meist in zwei symmetrische Perioden zerfällt

 


Schlagworte

  • #Lyrik
  • #Vers
  • #Gedicht