Häufig werden die einzelnen Verse in einem Gedicht durch einen Reim zu einer Strophe verbunden. Ein Reim ist der Gleichklang zweier oder mehrerer Silben vom letzten betonten Vokal an.
Nach der Position des Reims in der Zeile unterscheidet man
- Endreim: Gleichklang am Versende
- Binnenreim: Gleichklang innerhalb eines Verses
- Anfangsreim: Gleichklang am Anfang eines Verses.
Nach der lautlichen Qualität unterscheidet man
- reiner Reim: hat trotz unterschiedlicher Schreibweise das gleiche Klangbild (Geld / fällt)
- unreiner Reim: stimmt im Klang nicht überein (Gemüt / Lied).
Kadenz nennt man die metrische Form des Verschlusses. Je nach Klangfülle und Silbenzahl unterscheidet man:
- männlicher/stumpfer Reim: einsilbiger Reim mit Hebung endend (Wind / Kind); männliche Kadenzen wirken fest und hart
- weiblicher/klingender Reim: zweisilbiger Reim bestehend aus betonter und unbetonter Silbe (Gip-fel / Wip-fel); weibliche Verschlüsse hinterlassen einen weichen und klanghaften Eindruck
- gleitender/dreisilbiger Reim: auf die betonte Silbe folgen zwei unbetonte (Sin-gen-de / Sprin-gend-de)
- Doppelreim: Reim ab dem vorletzten betonten Vokal, der sich auf zwei Wörter verteilen kann (Die Abendwinde wehen / Ich muss zur Linde gehen, Clemens Brentano)
- Schüttelreim: humoristische Variante des Doppelreims, bei dem die Anfangskonsonanten der Reimwörter vertauscht werden (Du sollst dein krankes Nierenbecken / nicht mit zu kalten Bieren necken, Eugen Roth)
Gedichtstrophen sind nach verschiedenen Reimfolgen aufgebaut. Häufigste Reimschemata sind Paarreim und Kreuzreim.