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7. Klasse

Das Komma bei Infinitivsätzen

Dauer: 25 Minuten

Was ist bei der Kommasetzung bei Infinitivsätzen zu beachten?

Bei der Kommasetzung bei Infinitivsätzen kann man zwischen einigen Kann- und Muss-Regeln unterscheiden. Erst, wenn der Infinitiv im Satz zusammen mit weiteren Wörtern als satzwertige Einheit aufgefasst werden kann, kommt die Kommasetzung beim Infinitiv ins Spiel. Sie hängt davon ab, 

  • welche Konjunktionen die Infinitivgruppe einleiten,
  • wie der Infinitivsatz mit dem restlichen Satz verbunden ist,
  • ob die Infinitivgruppe mit zu eingeleitet wird.

In unseren interaktiven Übungen findest du Material zu allen Fällen und kannst so immer sicherer werden. Wenn du dein Wissen auffrischen und die Kommasetzung bei Infinitivgruppen testen willst, kannst du das auch mit der Klassenarbeit zum Thema Zeichensetzung tun.

Wie du das Komma bei Infinitivsätzen setzt

Cartoon-Moderator von Michael Roos, iStock.com/Vectores, iStock.com/ilbusca

Kommas bei Infinitivsätzen setzen

Kommas bei Infinitivsätzen setzen (einfach)

Aufgabe:
Zieh die Ausdrücke an die richtige Stelle.

Infinitivsätze bestehen aus
, einem Verb im
und dazugehörigen
. Man nennt sie auch Infinitiv
.
Infinitiv
Ergänzungen
gruppen
„zu“
Kommas bei Infinitivsätzen setzen (mittel)
Aufgabe:
Markiere jedes zu, das zu einer Infinitivgruppe gehört.
Es ist wichtig, das genau zu wissen, weil man sonst zu ungenau arbeitet. Geh zunächst zu deiner Mutter, um sie zu fragen. Du musst nur die Entscheidung treffen, dich wirklich zu bemühen. Dann wirst du es bald zu jeder Tageszeit sicher beherrschen. 
Correct!
Incorrect!
Missed!
Kommas bei Infinitivsätzen setzen (schwer)
Aufgabe:
Markiere die Wörter, die das Kommasetzen nötig machen.
Hinweis: Die Infinitivgruppen selbst sollen nicht markiert werden.
Um ganz sicher zu sein, sollte man zweimal hinschauen. Sonst besteht die Gefahr, Flüchtigkeitsfehler zu machen. Noch günstiger ist es natürlich, sofort richtig hinzuschauen. Im Endeffekt kommt es aber vor allem darauf an, am Ende alles richtig zu haben.
Correct!
Incorrect!
Missed!

Kommas bei Infinitivsätzen

Kommas bei Infinitivsätzen (einfach)
Aufgabe:

Wahr oder falsch? Wähle aus.

Infinitivsätze (auch Infinitivgruppen genannt) bestehen aus „zu“ + Partizip und dazugehörigen Ergänzungen.

Kommas bei Infinitivsätzen (mittel)
Aufgabe:

Wähle die Sätze aus, in denen eine Infinitivgruppe markiert wurde. 

Kommas bei Infinitivsätzen (schwer)
Aufgabe:

Wahr oder falsch? Wähle aus.

Die Infinitivgruppe steht immer am Satzende.

Was du wissen musst

  • In einem Satz findest du die Infinitivgruppen am besten, indem du zuerst die Verben suchst. Dann kannst du entscheiden, welche davon in der Form des Infinitivs stehen und was zu diesem Infinitiv gehört, ob es also ein erweiterter (satzwertiger) Infinitiv ist.

    Beispiel: Er lief einfach weiter, anstatt in die Baumkrone zu schauen. 
    → Zu lief lautet der Infinitiv laufen, dagegen ist schauen bereits ein Infinitiv. 
    → Zu dem Infinitiv schauen gehört die (satzwertige) Erweiterung anstatt in die Baumkrone zu.

    Aber Vorsicht, denn manche Verben kommen als Infinitiv daher, gehören aber zu einer Zeitform, zum Beispiel im Perfekt.
    Beispiel: Wir haben gestern einen spannenden Film gesehen. 
    Dann ist es gut, wenn du noch weißt, wie du einen Satz analysierst.

  • Es gibt drei Regeln zur Kommasetzung, bei denen du immer ein Komma setzen musst.

    1. Ein Komma musst du immer setzen, wenn die Infinitivgruppe mit folgenden Konjunktionen eingeleitet wird: als, anstatt, außer, ohne, statt, um
      Beispiele: Ich musste spurten, um den Bus noch rechtzeitig zu erreichen. Du schwimmst am besten alle Bahnen hintereinander, ohne eine Pause einzulegen. 
    2. Ein Komma musst du auch setzen, wenn die erweiterte Infinitivgruppe von einem Substantiv abhängt. 
      Beispiel: Dem Vorschlag, eine Fahrradtour zu machen, stimmten alle begeistert zu.
      → Substantiv: Vorschlag
      → Infinitivgruppe mit Bezug zum Substantiv: eine Fahrradtour zu machen
    3. Kommasetzung gilt bei erweitertem Infinitiv auch, wenn eine Ankündigung oder ein Verweis vorliegt. 
      Beispiele:
      Alle Übungen haben damit zu tun, den Infinitiv zu bestimmen. → Damit kündigt die Infinitivgruppe an. 
      Einmal alles richtig zu haben, das wäre ein Wahnsinnserfolg. → Das verweist auf die Infinitivgruppe.

    Kann-Regeln

    Neben den Muss-Regeln gibt es die Kann-Regeln. Sie gelten,

    • wenn man die Gliederung des Satzes verdeutlichen will.
      ⇒ Beispiel: Er versuchte(,) alle Regeln zu beachten(,) und setzte die Übungen fort.
    • wenn es ein einfacher Infinitiv mit zu ist.
      ⇒ Beispiel: Das Schönste ist es(,) zu träumen. 
    • wenn der Infinitiv von Verben wie sein, haben, brauchen, pflegen, scheinen abhängt.
      ⇒ Beispiel: Sie scheinen(,) alle glücklich zu sein.

    Eine Besonderheit sind Infinitivgruppen, die mit dem übergeordneten Satz verschränkt sind oder ihn einschließen. Hier setzt man in der Regel kein Komma. 
    Beispiel: Sie wollte das Feuer zu entzünden versuchen. Er fiel auf sie herein, weil sie sich in Szene zu setzen wusste. 

    Kann man den Satz ohne Komma missverstehen, dann wird aus einer Kann- wieder eine Muss-Regel. 
    ⇒ Beispiel:
    Die Polizei empfiehlt, ihm zu folgen. → Die Polizei empfiehlt einer Allgemeinheit, einem „ihm“ zu folgen. 
    Die Polizei empfiehlt ihm, zu folgen. → Die Polizei empfiehlt einer bestimmten Person, etwas zu tun.

    Eines gilt für alle Fälle, in denen ein Komma gesetzt wird: Handelt es sich um eine Infinitivgruppe, die in den Satz eingeschoben ist, dann steht sowohl am Anfang als auch am Ende ein Komma (paariges Komma).

    Neben den Infinitiven gehören auch Partizipien wie gehend/gegangen zu den finiten, also unveränderlichen Verben. Die zum Teil ähnliche Kommasetzung wie bei den Infinitiven kannst du gut in unseren Übungen zu Partizipialsätzen wiederholen. 

  • Egal ob du einen Aufsatz oder eine Begründung in einem Experiment beschreibst, immer ist es wichtig, sich möglichst eindeutig und klar auszudrücken. Wenn du die Kommasetzung bei Infinitivgruppen beherrschst, kannst du Missverständnissen vorbeugen. Und wenn du gerade dabei bist, kannst du auch überlegen, wie es sich mit dem Komma in der Überschrift verhält.