Was du wissen musst
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Welche Merkmale hat ein Tagebucheintrag?
Obwohl der Tagebucheintrag in seiner äußeren Form einem persönlichen Brief ähnelt, ist er eine sehr private Textsorte und richtet sich eigentlich nicht an einen anderen Leser bzw. Adressaten.
Aus der Ich-Perspektive werden Situationen oder Erlebnisse geschildert und Einblicke in die damit verbundenen Gefühle und Gedanken, Hoffnungen, Sehnsüchte oder auch Ängste des Schreibenden gegeben. Ein Tagebucheintrag entspricht damit in seinen Merkmalen einem Inneren Monolog.
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Wie schreibt man einen Tagebucheintrag im Fach Deutsch?
Da es sich bei einem Tagebucheintrag eigentlich um eine persönliche Textsorte handelt, folgt er im privaten Gebrauch natürlich keinen verbindlichen Regeln. Im Deutschunterricht stellt er jedoch das Produkt einer literarischen Interpretation dar und folgt daher einer bestimmten äußeren und inhaltlichen Form.
Äußere Form
Die Form des Tagebucheintrags ähnelt der des persönlichen Briefs. Das heißt, der Eintrag ist datiert und enthält neben dem eigentlichen Hauptteil gegebenenfalls eine Anrede („Liebes Tagebuch“) und eine Schlussformel („Dein Max“). Als subjektive Textsorte wird er durchgehend in der Ich-Perspektive verfasst.
Inhalt
Der Inhalt des eigentlichen Eintrags sollte je nach Textgrundlage und Arbeitsauftrag für den Leser nachvollziehbar und logisch gegliedert sein. Am besten ist es, zunächst eine Handlungsskizze zu entwerfen, die einen Überblick über den Verlauf des Geschehens (des Erlebnisses, der Situation usw.) gibt. Danach kann eine Inhaltsskizze, die sich etwa an den folgenden W-Fragen orientiert, dabei helfen, Ideen für die inhaltliche und emotionale Ausgestaltung des Tagebucheintrags zu formulieren:
- Was ist passiert?
- Was denkt und fühlt die Figur?
- Was beschäftigt die Figur?
- Welche Hoffnungen und Wünsche hat die Figur?
- Was lernt die Figur aus dem Geschehen? Welche Schlüsse zieht sie?
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Warum schreibt man im Deutschunterricht Tagebucheinträge?
Im Deutschunterricht wird das Verfassen eines Tagebucheintrags in der Regel als produktive Methode bei der Interpretation literarischer Texte (Kurzgeschichten, Romane usw.) genutzt. Ziel ist es dabei, dass du dich in eine bestimmte Figur der Handlung hineinversetzt und aus ihrer Sicht ein Erlebnis, einen Konflikt, die Beziehung zu einer anderen Figur o. Ä. schilderst und ihre damit verbundenen Gefühle und Gedanken reflektierst. Grundlegend für das Verfassen ist also, dass du die Textgrundlage genau kennst.