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Was ist ein innerer Monolog?

Ein Selbstgespräch bzw. innerer Monolog ist eine typische Methode, um die Gedanken einer Roman- oder Dramenfigur zum Ausdruck zu bringen. Den inneren Monolog führt eine Figur im stummen, rein gedanklichen Gespräch mit sich selbst und zeigt somit ihren Bewusstseinszustand.

Welche die typischen Merkmale eines inneren Monologs sind und wie du selbst einen schreiben kannst, erfährst du in diesem Lernweg. Was dich in einer Schulaufgabe im Deutschunterricht erwartet, kannst du in den Original Klassenarbeiten zum inneren Monolog mit Musterlösung herausfinden.

Wie du einen inneren Monolog verfasst

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Inneren Monolog verfassen

Was du wissen musst

  • Wie erkennt man Merkmale eines inneren Monologs?

    Wie erkennt man nun aber, dass es sich um einen inneren Monolog handelt?

    • Eine literarische Figur drückt in einem inneren Monolog ihre Gefühle, Gedanken und Wahrnehmung aus.
    • Somit können Leser am Innenleben des Charakters teilhaben.
    • Es handelt sich dabei oft um einen Gedankenstrom, weshalb es häufig zu unvollständigen Sätzen und Satzbrüchen kommt.
    • Anführungszeichen sind bei einem inneren Monolog nicht nötig.
    • Außerdem ist er in der Ich-Form im Präsens verfasst.
    • Ausrufe und Auslassungen werden hierbei ebenfalls oft verwendet.

    Ein oft herangezogenes Übungsbeispiel für das Verfassen eines inneren Monologs ist eine Szene aus dem Drama „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt. In dem Stück geht es um Korruption und Gier der Menschen, wobei das Thema Schuld auch eine wichtige Rolle spielt.

    Der Protagonist Alfred Ill versucht gegen all diese negativen Charaktereigenschaften seiner Mitbürger anzukämpfen und anders zu denken, weshalb es besonders interessant ist, sich in seine Gedanken- und Wertewelt zu begeben, um so aus seiner Perspektive einen inneren Monolog zu verfassen.

    Eine hierfür interessante Situation im Werk könnte das Ende des zweiten Aktes sein, als Alfred Ill sich zum Bahnhof begibt, um aus Angst vor seinen Mitbürgern zu fliehen. Was denkt und fühlt Alfred Ill in diesem Moment?

  • Wie und nach welchen Kriterien schreibt man einen inneren Monolog?

    Beim Verfassen eines inneren Monologs ist es wichtig, dass du dir den vorgegebenen Text gut durchliest und alle relevanten Merkmale der Figur sammelst, aus deren Perspektive du später den inneren Monolog verfassen sollst. Du solltest dich also in die Figur hineindenken und -fühlen!

    Danach kannst du in die Person „hineinschlüpfen“ und nach ihren charakterlichen Kriterien einen Gedankenstrom erfinden. Aussage- und Fragesätze sind hier keine Seltenheit. Auch von den drei Auslassungspunkten „…“ kannst du hin und wieder Gebrauch machen.

    Ein Beispiel für einen inneren Monolog mit den erforderlichen Kriterien und vielen weiteren Tipps kannst du in unserem Lernvideo zum inneren Monolog finden.

  • Warum schreibt man in Deutsch innere Monologe?

    Im Deutschunterricht wird das Verfassen eines inneren Monologs thematisiert, weil so sichergestellt wird, dass du dich in die Denkstrukturen und Werte einer literarischen Figur hineindenken kannst und diese Ideen auch abstrahieren und in Worte fassen kannst.

    Die Fähigkeit, dich in andere Personen hineinversetzen zu können, brauchst du auch im alltäglichen Leben. Eine simple Übung für dich: Nimm eine Situation aus deinem Leben, in der ein Freund oder eine Freundin eine Entscheidung getroffen hat, die du nicht ganz nachvollziehen konntest. Versuche mit den Informationen, die du über die Person hast, einen inneren Monolog zu verfassen, in welchem du dein Wissen über Charakter, Umstände etc. einfließen lässt. Vielleicht kannst du den Entschluss nun besser verstehen? 

    Ein weiterer Anwendungsfall für einen inneren Monolog ist das Schreiben eines Tagebucheintrags.