Wenn sich eine Zahlenfolge (an) mit wachsendem n beliebig dicht an einen bestimmten Wert g annähert, nennt man diese Zahl g den Grenzwert der Folge. Man sagt auch, dass die Folge gegen g konvergiert. Wenn eine Folge keinen Grenzwert hat, dann divergiert sie (bzw. ist sie divergent). Eine Folge mit dem Grenzwert 0 ist eine Nullfolge. Da die Partialsummen einer Reihe wiederum eine Folge bilden, kann man auch mögliche Grenzwerte von Reihen untersuchen.
Wenn die Folge (an) den Grenzwert g hat, dann sind höchstens endlich viele (auf mathematisch heißt das so gut wie keine, auch wenn es Millionen Glieder sein sollten) Folgenglieder weiter als eine beliebig kleine Zahl ϵ∈R von g entfernt.
lim
und liest „Limes a n für n gegen unendlich gleich g“. Limes ist das lateinische Wort für „Grenze“.
Beispiele:
\displaystyle \lim_{n\rightarrow \infty} \left( c \right) = c, \displaystyle \lim_{n\rightarrow \infty} \left( \frac 1 n \right) = 0, \displaystyle \lim_{n\rightarrow \infty} \left( \frac{-5n^2+1}{3n^2} \right) = -\frac{5}{3}
Die Folge (2n) und die alternierende Folge (–1)n haben keinen Grenzwert, sie sind divergent. Im ersten Fall wachsen die Folgenglieder für immer größeres n über alle Grenzen an, und man schreibt \displaystyle \lim_{n\rightarrow \infty} \left( 2n \right) = \infty. Das Zeichen „\infty“ heißt „unendlich“. Funktionen und Folgen können auch gegen „minus unendlich“ gehen, etwa \displaystyle \lim_{n\rightarrow \infty} \left( -n^2 \right) = -\infty.
Achtung: Auch wenn man die Symbole „\pm \infty“ manchmal als „uneigentliche Grenzwerte“ bezeichnet, sind sie keine Zahlen und man darf nicht mit ihnen „rechnen“.