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Andere Bezeichnung:  Zwecksatz

 

Über das Wort „final“

Abkürzung:  —
Herkunft:  von lat. fīnālis das Ende/ die Grenze/ das Ziel/ den Zweck betreffend (von fīnis Ende, Grenze, Ziel, Zweck)

 

Definition

Ein „Finalsatz“ ist ein Nebensatz, der den Zweck des Ereignisses angibt, das im übergeordneten Satz genannt ist.

Erläuterung:  Da der Zweck die erwünschte Folge ist, ist ein Finalsatz ein spezieller Fall von Wunschsatz; Wunschsätze enthalten etwas, das noch kommen soll, also nachzeitig ist. Daher wird ein Finalsatz mit einem Wunschkonjunktiv oder einem nachzeitigen Partizip oder mit der finalen Präposition ad zu gebildet.

 

Arten von Finalsätzen

 

(1)  finite Nebensätze

Finale Nebensätze mit finitem Verb können eingeleitet werden:

(a)  mit folgenden Subjunktionen:
• ut oder utī damit, um zu 
Bei verneintem Nebensatz: 
ut nē, utī nē oder meist bloßes   damit nicht, um nicht zu.
Das Verb all dieser Sätze steht im Wunschkonjunktiv, da der Zweck die erwünschte Folge ist. Beispiele siehe unter Konjunktiv (> (A6) Wunsch-Nebensätze > (c) Finalsatz).

(b)  mit Relativpronomen:
Beispiel siehe Konjunktiv (> (E) angedeutetes Sinnverhältnis > (1) beim Relativsatz > (d) Zweck = final) 
 

(2)  Partizipialsätze

(a)  finales Participium coniūnctum (= PC) 
• mit nachzeitigem Aktivpartizip (PFA)
• mit Gerundiv
Genaueres und Beispiele zu beidem siehe unter Participium coniūnctum (> Funktionen des PC > (B) Adverbial > (9) Zweck = final).

(b)  finale Ab-urbe-conditā-Konstruktion (= AUC)
Eine finale AUC wird durch die Präposition ad zu eingeleitet und hat als Verb ein Gerundiv.
Genaueres und Beispiele siehe unter Ab-urbe-condita-Konstruktion (> Funktionen der AUC > (C) Adverbial > (4) Zweck = final).
 

(3)  Infinitivsätze

Die Präposition ad + Gerundium bildet einen finalen Infinitiv ohne Subjekt.
Genaueres und Beispiele siehe unter Infinitiv ohne Subjekt (> Funktionen des Inf.o.S. > Präposition mit Akkusativ).