Allgemeines
Die Bezeichnung ist eine Lehnübersetzung des amerikanischen Gattungsbegriffs "short story". Mit dieser ist sie aber nicht identisch, da sie in der deutschen Literaturgeschichte von anderen Formen der Kurzprosa (Novelle, Anekdote) abzugrenzen ist. In der deutschen Literatur erlebte die Kurzgeschichte einen Höhepunkt nach dem Zweiten Weltkrieg.
Inhaltliche Merkmale
- Die Geschichte konzentriert auf einen entscheidenden, oft inmitten alltäglicher Gegebenheiten stattfindenden Augenblick im Leben eines Menschen, der auch eine Grenzsituation mit Entscheidungszwang sein kann.
- Das Geschehen dreht sich oft um nur eine oder zwei Hauptfiguren, wobei die Hauptfigur häufig ein Antiheld ist.
- Die Figuren sind typisiert, also keine individuellen Charaktere, und tragen oftmals keinen Namen.
Formale Merkmale
- linearer Handlungsverlauf, straffe Komposition
- unvermittelter Anfang, der direkt ins Geschehen führt
- offener Schluss und damit keine abschließende Lösung
- neutrale oder personale Erzählsituation, die Distanz zum Erzählten herstellt
- einfacher Sprachstil
- Verwendung von Umgangs- und Alltagssprache