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Jacob Grimm:
Geboren in Hanau am 4.1.1785, gestorben in Berlin am 20.9.1863

Wilhelm Grimm:
Geboren in Hanau am 24.2.1786, gestorben in Berlin am 16.12.1859:

Die beiden Brüder, die auch als die Brüder oder Gebrüder Grimm in die Literaturgeschichte eingegangen sind, lebten und arbeiteten nahezu ihr gesamtes Leben zusammen. Ihre ersten Jahre verbrachten die Söhne eines Juristen in ihrem Geburtsort Hanau. 1791 übersiedelte die Familie in das hessische Städtchen Steinau, wo der Vater eine Stelle als Amtsmann annahm. Nach dem Tod des Vaters besuchten beide das Lyzeum in Kassel, bevor sie in Marburg ein Jurastudium aufnahmen. In Kassel waren Jacob und Wilhelm Grimm zunächst als Bibliothekare tätig, bis sie 1829 bzw. 1831 als Professoren an die Universität Göttingen berufen wurden. Als Teilnehmer am freiheitlich-liberalen Protest der "Göttinger Sieben"  wurden sie 1837 des Landes verwiesen und verloren somit ihre Ämter. 1840 erhielten die Brüder einen Ruf an die Akademie der Wissenschaften in Berlin, wo sie bis zu ihrem Tod lebten.

Kinder- und Hausmärchen

Während ihrer Studienzeit in Marburg erwachte bei den jungen Gelehrten das Interesse für die historische Literatur- und Kulturforschung. In Kassel setzten sie dann ihre Idee, die mündlich überlieferten Märchen zu sammeln und schriftlich festzuhalten, in die Tat um. Mit ihren  Kinder- und Hausmärchen (1812-1815) bewahrten sie die Geschichten der Märchenerzähler vor dem Vergessen und machten Märchen wie Rotkäppchen, Schneewittchen und Aschenputtel unsterblich.    Durch ihre systematische Sammlung prägten die Brüder Grimm die literarische Gattung des Märchens und schufen gleichzeitig das nach der lutherischen Bibel weltweit bekannteste Werk der deutschen Literatur. Sie trugen auch Sagen zusammen, die ebenfalls in zwei Bänden veröffentlicht wurden (Deutsche Sagen, 1816-1818). 

Sprachforschung

Jacob und Wilhelm Grimm beschäftigten sich neben der Sammlung von Märchen und Sagen auch mit der Erforschung der Sprache. Bereits in Kassel begann Jacob mit der Arbeit an der Deutschen Grammatik (1819-1837), einem zweibändigen Werk zur Entwicklung aller germanischen Sprachen. Das Deutsche Wörterbuch, das die Brüder 1838 wieder als Gemeinschaftsprojekt begannen, belegt Herkunft und Gebrauch der Wörter unserer Sprache und gilt - erst 1961, also lange nach dem Tod der Grimms beendet - als das umfassendste Wörterbuch der deutschen Sprache seit dem 16. Jahrhundert. Mit diesen bedeutenden Werken ebneten Jacob und Wilhelm Grimm der deutschen Philologie den Weg und legten die Wurzeln der deutschen Sprachwissenschaft.      

   

 


Schlagworte

  • #Märchen
  • #Grammatik