Was du wissen musst
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Welche Merkmale hat eine Reportage?
Da die Reportage aus der Perspektive eines Autors bzw. Reporters verfasst wird, der ein persönliches Erlebnis oder ein Ereignis im unmittelbaren Umfeld thematisiert, steht sie grundsätzlich im Präsens.
Im Gegensatz zu den meisten anderen journalistischen Darstellungsformen sind Schilderungen persönlicher Eindrücke des Autors in der Reportage erlaubt. Die Sprache ist anschaulich, fesselnd und auf den Aufbau von Emotionen hin ausgerichtet, weshalb treffende Verben und Adjektive verwendet werden und häufig Bilder und Vergleiche zum Einsatz kommen, wie z. B.: „Die Verwüstungen, die die Explosion im Umkreis angerichtet hat, sind dramatisch und entsprechen der Fläche von mehreren Fußballfeldern.“
Zur besseren Verständlichkeit und Lesbarkeit verzichtet die Reportage auf komplizierte Satzbaumuster und zeichnet sich durch kurze, anschauliche und abwechslungsreiche Sätze aus. Durch den Einsatz von Zitaten und Zeugenaussagen in indirekter oder direkter Rede stellt sie eine persönliche Betroffenheit beim Leser her. Hierzu tragen auch die Schilderungen verschiedener Sinneseindrücke bei, sodass beim Leser der Eindruck erweckt wird, er sei beim geschilderten Ereignis unmittelbar dabei.
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Wie ist eine Reportage aufgebaut?
Einleitung, Hauptteil und Schluss einer Reportage verfügen über spezifische Merkmale.
Einleitung
Für die Reportage ist die Einleitung von besonderer Bedeutung, denn sie hat die Aufgabe, den Leser unmittelbar in das Geschehen einzuführen und seine Neugier von Beginn an zu fesseln. Um dies zu erreichen, gibt es unterschiedliche Strategien: So kann z. B. zu Beginn eine Frage aufgeworfen oder ein Zeuge zitiert werden. Ebenso kann die Schilderung eines Schlüsselmoments während des Ereignisses die Neugier des Lesers und dessen Bereitschaft wecken, mehr über die Vorgeschichte, die Hintergründe oder die Folgen des Ereignisses zu erfahren.
Hauptteil
Der Hauptteil folgt keinem festgelegten Aufbau, dennoch ist es wichtig, dass der Leser mit allen wichtigen Fakten und Informationen versorgt wird und dass ein roter Faden gefunden wird, der den Leser durch den Hauptteil führt. Hilfreich ist es, sich beim Ausformulieren an den W-Fragen (Wer? Wo? Wann? Was? Warum?) zu orientieren und die einzelnen Punkten jeweils mit Hintergrundinformationen zu erweitern.
Schluss
Der Schluss soll den Hauptteil abrunden bzw. das Geschilderte zusammenfassen, bewerten oder einen Ausblick bieten. Hier kann z. B. ein Bogen zurück zur Einleitung gespannt oder ein abschließendes Zitat angeführt werden, dass den Leser zum Nachdenken animiert.
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Warum schreibt man Reportagen im Fach Deutsch?
Sich im Deutschunterricht mit journalistischen Textsorten wie der Reportage auseinanderzusetzen, ist vor dem Hintergrund der Herausforderungen der modernen digitalen Welt von großer Bedeutung: Nur wer die Urheber, die Merkmale und die Informationsstrategien der unterschiedlichen Textsorten kennt, kann die Qualität der Informationen beurteilen und sich vor Manipulation schützen.