Die Ableitung einer Funktion kann man als ihre Änderungsrate interpretieren, wie sich direkt an dem Differenzenquotienten bzw. an dessen Grenzwert, dem Differenzialquotieten ablesen lässt:
f′(x0)=lim
Der Differenzen- bzw. Differenzialkoeffizient ist definiert als das Verhältnis aus Änderung der Funktionswerte (\Delta f(x) bzw. df(x)) und Änderung der x-Werte (\Delta x bzw. dx). Je größer aber \Delta f(x) bei festem \Delta x ist, desto schneller ändern sich die Funktionswerte.
Wenn die unabhängige Variable für die Zeit t steht, also z. B. beim physikalischen Problem einer gleichmäßigen oder beschleunigten Bewegung, dann spricht man oft von einer momentanen Änderungsrate: \displaystyle \frac{\text d s(t)}{\text d t} = v(t). DIese gibt dann z. B. an, wie stark sich die zurückgelegte Strecke s zu einem Zeitpunkt t gerade ändert – also wie schnell die Bewegung gerade ist bzw. wie groß die momentane Geschwindigkeit v(t) ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit entspricht dagegen einem Differenzenquotienten, nämlich der Differenz aus dem insgesamt zurückgelegtem Weg \Delta s und der dafür benötigten Zeit \Delta t.