Andere Bezeichnung: Kopulaverb
Über das Wort „Kopula“
Genus, Betonung: die Kopula
Plural: die Kopulas, Kopulae
Abkürzung: Kop.
Herkunft: von lat. cōpula Band
Definition
Eine „Kopula“ ist ein Hilfsverb, das die grammatische Funktion hat, Wörter und Wortverbindungen, die keine Verben sind, zum Prädikat zu machen.
Erläuterungen:
• Die Wörter und Wortverbindungen, die von der Kopula zum Prädikat gemacht werden, nennt man Prädikatsnomen. Es gilt also:
— entweder: Verb = Prädikat
— oder: Prädikatsnomen + Kopula = Prädikat
• Unter Grammatikern herrscht keine Einigkeit, wie viele Verben als Kopula gerechnet werden sollen. Das rührt daher, dass schwer abzugrenzen ist, welche Verben nur eine grammatische Funktion und welche schon eine richtige „Bedeutung“ haben (und daher keine Hilfsverben mehr sind).
Bestand
Als „Kopula“ im engeren Sinn des Wortes rechnet man nur Verben, die anzeigen, dass der Sachverhalt des Prädikatsnomens (nicht) besteht oder (nicht) eintritt oder (nicht) aufhört, und darüber hinaus keinen Bedeutungsgehalt haben. Im Deutschen und Lateinischen sind das nur folgende:
(a) im Deutschen: sein, werden, bleiben
(b) im Lateinischen:
• esse sein, z.B.:
÷ Vergilius clārus est. Vergil ist berühmt.
• fierī werden, z.B.:
÷ Vergilius clārus fit. Vergil wird berühmt.
• (per)manēre bleiben, z.B.:
÷ Vergilius clārus manet. Vergil bleibt berühmt.
In allen drei Sätzen ist clārus das Prädikatsnomen.
Beachte, dass alle genannten deutschen und lateinischen Verben außer als Kopula auch als Vollverben gebraucht werden können. Genaueres siehe unter Hilfsverb.