Sparta, neben Athen der mächtigste Stadtstaat (Polis) Griechenlands. Um 900 v. Chr. wurde der Militärstaat gegründet, nachdem die Vorfahren um 1200 v. Chr. auf die Halbinsel Peloponnes vorgedrungen waren und die einheimische Bevölkerung versklavt hatten.
Politische Ordnung
Die adlige Herrschaftsschicht waren die Spartiaten. Sie hatten Landbesitz, eine gemeinsame Abstammung und waren durch eine staatlich geregelte Erziehung gegangen. Zur Herrschaftssicherung wurden Kinder von Anfang an zu Kriegern erzogen. Alle männlichen Spartiaten waren Mitglied der Volksversammlung. Sie wählten zwei Könige auf Lebenszeit und stimmten über deren Gesetzesvorschläge ab. Den Königen zugeordnet war ein Rat der Ältesten (Gerusia). Die Könige befehligten auch das Heer. Die Beamten wurden Ephoren genannt. Sie beriefen die Volksversammlung ein und bildeten ein Gegengewicht zu den Königen und der Gerusia.
Heloten und Periöken
An der Kolonisation nahmen die Spartaner nicht teil. Sie erweiterten dagegen kriegerisch ihre Herrschaft auf dem Peloponnes. Das Schicksal der Unterlegenen war hart. Sie verloren ihr Land und ihre Freiheiten und wurden Sklaven, die man Heloten nannte und die als Bauernsklaven die Hälfte ihrer Ernte abgeben mussten. Die Menschen, die in den Randgebieten des Stadtstaates wohnten und keine Heloten waren, nannte man Periöken („Umwohnende“). Sie blieben wie die Metöken in Athen zwar persönlich frei, aber politische Rechte waren ihnen vorenthalten.
Bedeutung Spartas
Um 450 v. Chr. bestand die Bevölkerung Spartas aus etwa 4.000 bis 5.000 Spartiaten (Vollbürgern), 40.000 bis 60.000 Periöken und 140.000 bis 200.000 Heloten.
Seine militärische Stärke machte Sparta zur Führungsmacht im Süden Griechenlands und zum wichtigsten Gegenspieler Athens. Der Streit um die Vormachtstellung (Hegemonie) führte 432 v. Chr. zum Peleponnesischen Krieg, in dem Sparta über Athen siegte.