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Kriegsvorbereitung, Hauptziel der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik neben der Erlangung wirtschaftlicher Autarkie.

Die gesamte Wirtschaft wurde der Kriegsvorbereitung unterworfen und hatte dabei vordergründig auch eine verbesserte wirtschaftliche Lage und einen Rückgang der Arbeitslosigkeit zur Folge. Der Eroberungskrieg im Osten sollte den durch die Staatsverschuldung bedingten Staatsbankrott abwenden.

Die Wirtschaftspolitik im Innern stand in Beziehung zur Doppelstrategie in der Außenpolitik. Dort gab es Friedensbekundungen mit dem Münchener Abkommen und dem Hitler-Stalin-Pakt einerseits und Maßnahmen der Kriegsvorbereitung mit dem Bruch des Versailler Vertrags oder der Bedrohung anderer Staaten andererseits.

Die Aufrüstung

Maßnahmen zur Kriegsvorbereitung im engeren Sinne (Vierjahresplan von 1936) sollten das Deutsche Reich in die Lage versetzen, in vier Jahren kriegsfähig zu sein. Daneben sollte wirtschaftliche Autarkie, das heißt die Unabhängigkeit vom Ausland, erreicht werden.

Die Aufrüstung führte zum Rückgang der Arbeitslosigkeit. Sie wurde durch eine unsolide Inflationspolitik und eine verschleierte enorme Staatsverschuldung ermöglicht. Die Rüstungsausgaben vervielfachten sich von (1933) 720 Millionen Reichsmark auf (1938) 17,2 Milliarden Reichsmark. Die Rüstungsausgaben belegen die zielstrebige Kriegsvorbereitung. Die Wirtschaft wurde der nationalsozialistischen Ideologie der Rassenpolitik und der als notwendig erachteten Eroberungskriege („Lebensraum im Osten“) untergeordnet.

Rückgang der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit sank von (1933) 4,8 Millionen auf (1939) 0,1 Millionen Arbeitslose. Dies geschah unter Verletzung des Versailler Vertrags vor allem mit dem Mittel der Aufrüstung, die durch hohe Staatsverschuldung finanziert wurde. Die öffentlichen Ausgaben stiegen von (1933) 10,1 Milliarden Reichsmark auf (1939) 31,3 Milliarden Reichsmark, der Anteil der Rüstungsausgaben von 6,9% auf 55,0%.

Die Arbeitslosigkeit ging vor allem durch die Aufrüstung zurück. Daneben gab es weitere Maßnahmen, die die Massenarbeitslosigkeit rückläufig werden ließen.

Nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht (1935) machten zum Militärdienst eingezogene Männer Arbeitsplätze frei. Außerdem wurden die Arbeitsbeschaffungsprogramme der Weimarer Republik fortgesetzt. So wurden unter anderem der Autobahnbau und andere staatliche Bauprojekte weitergeführt. Nach der Einführung des Arbeitsdienstes wurden junge Männer, ab 1939 auch junge Frauen, für sechs Monate zum unentgeltlichen Arbeitseinsatz verpflichtet.

Die Folgen

Der hauptsächlich durch Aufrüstung und Staatsverschuldung bedingte Rückgang der Massenarbeitslosigkeit verschaffte Hitler bei der Bevölkerung großes Ansehen.

Diese jedoch nur scheinbare Sanierung der Wirtschaft hätte gegen Ende der 1930er-Jahre zum Staatsbankrott geführt. Ein Krieg und das damit verbundene Ziel der Ausbeutung der eroberten Länder und der dort lebenden Menschen waren somit notwendig, um den Staatsbankrott infolge der hohen Staatsverschuldung zu verhindern.


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