Über das Wort „Zeugma“
Genus, Betonung: das Zeugma
Plural: die Zeugmas, Zeugmata
Abkürzung: —
Herkunft: von griechisch zeûgma (das) Zusammengejochte (wie wenn zwei Tiere unter ein gemeinsames Joch gespannt werden)
Definition
Das „Zeugma“ ist ein Stilmittel. Unter „Zeugma“ versteht man die Zuordnung eines Sachverhalts zu zwei Gegenständen im Satz, wobei der Sachverhalt nur zu einem von beiden richtig passt, oder zu beiden in verschiedenem Sinn.
Erläuterung: Das Zeugma ist Stilmittel nur im Sinne einer stilistischen Freiheit. Da es meist unschön wirkt, ist es gewöhnlich entweder eine unabsichtliche Nachlässigkeit in der Formulierung, oder es ist als Scherz gedacht. Wenn eine Sachverhaltszuordnung zwar ungewöhnlich, aber in einem bestimmten Sinn akzeptabel ist, kann es sich um eine beabsichtigte markante Formulierung handeln.
Beispiele
÷ In Iugurthā tantus dolus erat, ut, pācem an bellum gerēns perniciōsior
esset, in incertō habērētur.
In Jugurtha war so viel Hinterlist, dass es für ungewiss gehalten wurde,
ob er Frieden oder Krieg führend (/betreibend) unheilbringender sei.
(Sallust: Bellum Iugurthinum 46:8)
÷ Germānicus, quod arduum, sibī, cetera lēgātīs permīsit.
Was schwierig (war), vertraute Germanicus sich selbst, das übrige
den Legaten an.
(Tacitus: Annalen 2:20:1)