Andere Bezeichnung: Asyndese
Über das Wort „Asyndeton“
Genus, Betonung: das Asyndeton
Plural: die Asyndeta
Abkürzung: —
Herkunft: von griechisch asýndeton Unverbundenes (aus a- nicht + syn- zusammen + de- binden + -t- resultatives Passivpartizip + -on Nom.Sg.Neutrum)
Definition
Das „Asyndeton“ ist eine Aneinanderreihung (Aufzählung) syntaktisch gleichwertiger Ausdrücke ohne Konjunktionen. In den Fällen, wo sie unüblich oder ungrammatisch ist, kann sie als Stilmittel eingesetzt werden.
Erläuterungen:
• Gegenstücke zu „Asyndeton“ sind „Monosyndeton“ und „Polysyndeton“.
• Im Lateinischen ist das Asyndeton bei Satzteilen oder Sätzen eine zulässige grammatische Möglichkeit, jedoch vor allem bei Satzteilen weniger üblich als die Aufzählung mit Konjunktionen. Als Stilmittel kann man es insofern betrachten, als es eine Abwechslung zwischen verschiedenen Aufzählungstypen ermöglicht (Variation) und bevorzugt wird, wo eine prägnante Kürze des Ausdrucks gewünscht ist. Im Deutschen ist die konjunktionslose Aufzählung bei Sätzen häufig, bei Satzteilen aber unüblich, im Altgriechischen in allen Fällen ungrammatisch, sodass das Asyndeton im Deutschen bei Satzteilen, im Griechischen in allen Fällen als Stilmittel betrachtet werden muss.
Beispiele
÷ Vēnī, vīdī, vīcī. Ich kam, ich sah, ich siegte. (zugleich eine Alliteration)
(Ausspruch Cäsars nach einer Schlacht, berichtet von Plutarch)
÷ Avāritia superbiam, crūdēlitātem, deōs neglegere, omnia vēnālia habēre ēdocuit.
Die Habgier lehrte Hochmut, Grausamkeit, die Götter zu vernachlässigen, alles für Geld
anzubieten. (Sallust: Dē coniūrātiōne Catilīnae 10)