Zwanzigster Juli, Teil des militärischen und bürgerlich-konservativen Widerstands gegen den Nationalsozialismus, benannt nach dem Tag des Attentats auf Hitler am 20.7.1944.
Der Umsturzplan
Nachdem 1938/39 Pläne führender Heeresoffiziere wie Ludwig Beck (*1880, †1944, Generalstabschef 1935 bis 1938) und Erwin von Witzleben (*1881, †1944, Generalfeldmarschall seit1940) zum Sturz Hitlers fehlgeschlagen waren, versuchten Militärs um Claus Graf Schenk Graf von Stauffenberg (*1907, †1944), durch einen Putsch Hitler und die NS-Diktatur zu stürzen. Zu den führenden Mitgliedern des militärischen Widerstands zählten neben Beck und von Witzleben Die General Friedrich Olbrich, Admiral Wilhelm Canaris und Generalfeldmarschall Erwin Rommel.
Durch Auslösung des Alarmplans Walküre, der eigentlich für eine Mobilisierung des Ersatzheeres bei inneren Unruhen im Reich vorgesehen war, sollte nach Hitlers Tod eine vom Widerstand gebildete Staatsführung die Macht übernehmen.
Das Attentat auf Hitler
Stauffenberg war seit dem 1.7.1944 Stabschef beim Befehlshaber des Ersatzheeres. Er hatte als einer der wenigen Verschwörer direkten Zugang zu Hitler in dessen Hauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen.
Nach zwei missglückten Anläufen zündete Stauffenberg am 20.7.1944 die Bombe, die er in einer Aktentasche ins Hauptquartier mitgebracht hatte, und verließ die Lagebesprechung vorzeitig. Hitler überlebte, wenn auch verletzt, das Attentat.
Die Folgen
Die Nachricht, dass Hitler überlebt habe, löste in Berlin Unentschlossenheit bei verschiedene Eingeweihten, aber auch Gegenmaßnahmen regimetreuer Kräfte aus, sodass der Putschversuch am Abend zusammenbrach.
Die führenden Vertreter des Zwanzigsten Juli endeten in den Monaten nach dem Umsturzversuch durch Selbstmord, durch militärische Standgerichte oder durch das Todesurteil des Volksgerichtshofs unter Roland Freisler (*1893, †1945). Rund 1.000 Widerstandskämpfer wurden verhaftet, etwa 200 hingerichtet.