Stalinismus, die von Josef Stalin in der Sowjetunion (UdSSR) nach dem Tod Wladimir Iljitsch Lenins 1924 errichtete sozialistische Diktatur, die bis zu seinem Tod 1953 bestand.
Nach der Verstaatlichung der Wirtschaft wurde die Landwirtschaft zwangsweise kollektiviert und die Industrialisierung des rückständigen Staats vorangetrieben. In der Landwirtschaft entstanden Sowchosen und Kolchosen als staatliche landwirtschaftliche Großbetriebe.
Millionen Menschen wurden in Lagern zur Arbeit gezwungen, viele starben. Niemand war vor Verhaftung, Lager und Tod sicher. Die Säuberungen mit öffentlichen Schauprozessen und erzwungenen Geständnissen forderten in den 1930er-Jahren über 10 Millionen Menschenleben. Angeblich „konterrevolutionäre Klassenfeinde“ verschwanden in Lagern, wurden nach Sibirien deportiert oder hingerichtet.
Die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) verkörperte die Diktatur Stalins. Die Volksvertretungen (Sowjets) wurden nicht von der Bevölkerung gewählt, sondern von der Partei eingesetzt. Diese beherrschte ebenso die Staatsverwaltung, die Justiz und die Massenorganisationen, die straff zentralistisch aufgebaut waren. Zudem besaß die Parteiführung das Monopol der Meinungsbildung und verkündete „ewige Wahrheiten“.
Den Stalinismus kennzeichneten ferner das Fehlen jeder politischen Freiheit und Diskussion in Gesellschaft, Staat und Partei, Militarisierung und Reglementierung aller Lebensbereiche sowie die Ausschaltung der Grundrechte der Bürger.