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Friedrich II., der heute als der bedeutendste mittelalterliche Kaiser geltende Herrscher, lebte von 1194 bis 1250. Er stammte aus der Dynastie der Staufer.

König von Sizilien

Im Jahr 1186 kam Sizilien nach einem Erbfall unter staufische Herrschaft. Friedrich II. entwickelte das Königreich während seiner Herrschaft seit 1198 zu einem Musterstaat und hielt sich dort auch die meiste Zeit auf. Er schuf einen straff zentralisierten Beamtenstaat. Die hohe Gerichtsbarkeit lag ausschließlich in der Hand königlicher Beamter, zu deren Ausbildung die Universität Neapel 1224 gegründet wurde.

Friedrich II. beschäftigte sich auch mit der Falkenjagd und schrieb darüber sogar ein Buch. Am Hofe des fließend arabisch sprechenden Kaisers kamen Griechen, Araber und Normannen zusammen.

Kaisertum gegen Papsttum

Friedrich II. wurde 1212 deutscher König und 1220 römisch-deutscher Kaiser. Er überließ Deutschland seinem Sohn Heinrich VII. (*1211, †1242) und kümmerte sich weiterhin um sein Königreich Sizilien. Als Heinrich VII. offen rebellierte, setzte er ihn 1235 ab und machte seinen Sohn Konrad IV. (*1228, †1254) 1237 zum König. Vorher musste er allerdings den geistlichen Fürsten (1220) und den weltlichen Fürsten (1231) Zugeständnisse machen. Er erließ Gesetze, in denen die geistlichen und weltlichen Fürsten als Landesherren anerkannt wurden. Damit erstarkten die Fürstentümer und die Macht des Papstes wuchs, während Friedrich II. das Staatswesen im Königreich Sizilien ausbaute.

Der Konflikt zwischen Kaiser und Papst hatte seine Ursache in der Tatsache, dass der Kreuzzug von 1227 abgebrochen wurde und Papst Gregor IX. (*um 1167, †1241, seit 1227 Papst) Friedrich daraufhin mit dem Kirchenbann belegte. 1229 brachte Friedrich II. Jerusalem wieder friedlich in christlichen Besitz und krönte sich zum König von Jerusalem. Der Machtkampf mit dem Papst ging weiter, da päpstliche Truppen während Friedrichs Aufenthalt in Jerusalem in sein Königreich Sizilien einfielen.

1239 wurde Friedrich II wieder mit dem Kirchenbann belegt, fiel deshalb mit Truppen in den Kirchenstaat ein. Auch der Nachfolger Gregors, Papst Innozenz IV. (*um 1195; †1254, seit 1243 Papst) führte den Machtkampf weiter und entzog Friedrich 1245 die Kaiserwürde. Dies führte zur Wahl einiger Gegenkönige im Deutschen Reich, aber Friedrich setzte sich durch, auch wenn die Macht der Staufer geschwächt war. Friedrich II. starb unter Kirchenbann überraschend 1250.


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