Arbeiter- und Soldatenräte, nach russischem Vorbild der Sowjets im November 1918 sich in fast allen Städten Deutschlands bildende Gremien aus Vertretern von Betrieben und Truppenteilen.
Die Räte waren Träger der Novemberrevolution 1918/19. Der Großberliner Rat setzte als oberstes Revolutionsorgan für ganz Deutschland einen Vollzugsrat ein, der jedoch den Rat der Volksbeauftragten als eigentliche Regierung am 10.11.1918 bestätigte. Die Reichskonferenz aller Räte vom 16. bis 20.12.1918 war mehrheitlich SPD-orientiert (292 von 489 Delegierten). Er lehnte nach heftigen Diskussionen mehrheitlich das Rätesystem für das Reich ab und sprach sich für allgemeine Wahlen zu einer deutschen Nationalversammlung und damit für ein parlamentarisches Regierungssystem aus.
Die sozialdemokratische Regierung unter Friedrich Ebert wollte Ruhe und Ordnung herstellen und eine solche sozialistische Räterepublik verhindern. Es entwickelte sich ein Bürgerkrieg zwischen sozialdemokratischer Regierung und aufständischen Spartakisten und Anhängern der Arbeiter- und Soldatenräte. Die Regierung verbündete sich mit der Oberstes Heeresleitung und ließ den Spartakusaufstand mithilfe von Freikorps blutig niederschlagen. Freikorps waren irreguläre militärische Verbände und politisch bürgerlich-rechtsradikal orientiert. Viele Arbeiter wurden infolge des harten Vorgehens zu Feinden der Republik. Die Anführer des Spartakusbundes, Karl Liebknecht (*1871, †1919) und Rosa Luxemburg (*1870, †1919), wurden nach ihrer Festnahme am 15.1.1919 von Offizieren der Freikorps in Berlin ermordet.
Diese politischen Morde lösten in ganz Deutschland bürgerkriegsähnliche Unruhen aus. Durch Freikorps und Einheiten der Reichswehr wurden die Aufstände und die bestehenden Räterepubliken (z.B. in München) bis Ende Mai 1919 niedergeschlagen. Insgesamt sollen rund 5.000 Menschen getötet worden sein. Es gab auch politische Morde an Führern der Linken.