Direkt zum Inhalt

Bei epischen Texten wird zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit unterschieden. Die Erzählzeit umfasst den Zeitraum, den der Erzähler benötigt, um seine Geschichte zu erzählen, bzw. den Zeitraum, den der Leser benötigt, um sie zu lesen. Die erzählte Zeit umfasst den Zeitraum, den der Inhalt der Geschichte umgreift. Drei Grundbeziehungen sind zwischen erzählter Zeit und Erzählzeit möglich: Zeitraffung, Zeitdehnung und Zeitdeckung. 

  1. Zeitraffung: Am häufigsten findet man in Erzähltexten die Zeitraffung. Die erzählte Zeit umfasst in diesem Fall einen großen Zeitraum, während die Erzählzeit kurz ist. Dadurch kann der Erzählvorgang dynamischer werden als z. B. bei der Zeitdehnung.
  2. Zeitdehnung: Wenn die Erzählzeit länger ist als die erzählte Zeit, spricht man von Zeitdehnung. Die Erzählzeit überschreitet die erzählte Zeit. Ein tatsächlich kurzer Vorgang oder ein Augenblick werden ausführlich beschrieben.
  3. Zeitdeckung: Wenn die erzählte Zeit und die Erzählzeit sich in etwa entsprechen, spricht man von Zeitdeckung. Es entsteht der Eindruck naturgetreuer Wiedergabe. Dies ist bei der wörtlichen Wiedergabe eines Dialogs möglich.

Schlagworte

  • #Epik
  • #Zeitdehnung
  • #Zeitraffung