Nebenniere: ein kappenartiges, beim Menschen ca. 10 g schweres Organ, das jeder Niere aufsitzt. Die Nebennieren sind Hormondrüsen, die aus der lebensnotwendigen, gelbbraunen breiteren Rinde (etwa 80 % der Nebenniere) und dem grauweißen Mark bestehen. Rinde und Mark sind unterschiedlichen Ursprungs.
Die Nebennieren produzieren eine Gruppe von Hormonen, die eine große Bedeutung für das Stoffwechselgeschehen und die Reaktion des Organismus auf besondere Belastungen seelischer und körperlicher Art (Stress), auf Infektionen, Verletzungen u. a. besitzen. Man unterscheidet die Hormone des Nebennierenmarks, Adrenalin und Noradrenalin, von den Corticoiden der Nebennierenrinde, zu denen hauptsächlich Cortison, die in nur geringem Umfang gebildeten Androgene, Gestagene, Estrogene und Aldosteron gehören. Aldosteron bewirkt das Zurückhalten von Natrium sowie die Kaliumausscheidung durch die Niere; dadurch werden der Ionenhaushalt des Körpers und die Wasserausscheidung der Nieren reguliert. Die Produktion der Nebennierenrindenhormone wird durch ACTH (Hypophysenhormone) geregelt.