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Oströmisches Reich, nach dem Tod von Kaiser Theodosius I., dem Großen (*347, †395, Kaiser seit 379) im Jahr 395 enstandener Teil des Römischen Reichs. Hauptstadt des Reichs wurde die alte griechische Gründung Byzanz, die Kaiser Konstantin von 324 bis 330 n. Chr. zum „neuen Rom“ ausgebaut hatte. Ihm zu Ehren wurde sie Konstantinopel genannt, aber auch die Bezeichnung Byzanz hielt sich über Jahrhunderte.

Mit der Auflösung des Weströmischen Reichs erlangte Ostrom die Vorherrschaft und konnte seine Macht sogar weiter ausbauen, da die meisten Germanenreiche nicht lange bestanden. Durch eine geschickte Politik war es dem oströmischen Kaiser gelungen, die angreifenden Germanenstämme auf das Westreich abzulenken.

Kaiser Justinian I. (*482, †565, seit 527 Kaiser) gelang es noch einmal, vorübergehend das Ost- und Weströmische Reich zu vereinigen. Danach entwickelten sich die Lebensformen der beiden Reiche deutlich auseinander. In der Kirche wurde die griechische Sprache Grundlage des Gemeindelebens. In der Zivilverwaltung und im Militär wurde das ohnehin vielen unverständliche Latein abgeschafft. Erfolgreich konnte sich das Reich im 7. und 8. Jahrhundert gegen den Ansturm der Muslime wehren.

Im Wettstreit mit Rom gelang es der byzantinischen Kirche, einen Großteil des Balkans zu missionieren. 1054 trennte sich die griechisch-orthodoxe Kirche endgültig von der römisch-katholischen.

Das Oströmische Reich, in dem sich das römische Kaisertum halten konnte, existierte als Byzantinisches Reich bis zur Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1453. Viele Gelehrte brachten nach 1453 ihr Wissen und alte Schriften griechischer Denker in die Städte Europas und trugen dort zur Entfaltung der Renaissance bei.


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