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Aufgeklärter Absolutismus, die Verbindung von Absolutismus und Aufklärung im 18. Jahrhundert.

Als Vertreter des aufgeklärten Absolutismus gelten der König von Preußen, Friedrich II., der Große, die Erzherzogin von Österreich, Maria Theresia (*1717, †1780, Königin von Böhmen und Ungarn seit 1740, römisch-deutsche Kaiserin von 1745 bis 1765) und ihr Sohn und Nachfolger Joseph II. (*1741, †1790, römisch-deutscher Kaiser seit 1765) sowie in Russland Katharina II., die Große (*1729, †1796, russische Zarin seit 1762). 
Maria Theresa
Friedrich der Zweite

Herrscher als Diener des Staates

Diese Herrscher beanspruchten für sich, nach den Grundsätzen der Vernunft zum Wohl der Untertanen und des Landes zu handeln und nicht nach eigenem Gutdünken. Mit Reformen wollten sie soziale Missstände bekämpfen, Wissenschaft, Kultur und Bildung sowie Handel und Gewerbe fördern und sich als Sachwalter des Gemeinwohls verstehen. Dies stand im Gegensatz zur Tradition des Gottesgnadentums eines Königs. Friedrich II. beschrieb in seinem Buch „Antimacchiavelli“ die Grundzüge aufgeklärter Staatsphilosophie und bezeichnete sich als „erster Diener des Staates“. 

 

Tolerante Religionspolitik

Zu den Grundsätzen der aufgeklärten Herrschaft gehörte auch eine langsame Abkehr von einer intoleranten Religionspolitik. Die Berliner Akademie der Wissenschaften wählte 1771 den jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn (*1729, †1786) zu ihrem Mitglied. Friedrich II. erhob Einspruch und verweigerte die Bestätigung. 1779 schrieb der Schriftsteller und Philosoph Gotthold Ephraim Lessing (*1729, †1781) das Toleranzdrama „Nathan der Weise“. Mit diesem Werk setzte er seinem Freund Moses Mendelssohn ein bleibendes Andenken. 
Als erster preußischer Politiker setzte sich 1781 Christian Wilhelm Dohm (*1751, †1820) öffentlich für eine staatsbürgerliche Verbesserung der Situation des Judentums (Judenemanzipation) ein. Im selben Jahr verkündete Joseph II. von Österreich im Toleranzedikt die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz und die Aufhebung der Leibeigenschaft. 
Nach Auffassung Friedrichs II. solle im Staat des aufgeklärten Absolutismus jeder „nach seiner Fasson selig werden“. Die Grundhaltung des aufgeklärten Absolutismus wird als wichtige Voraussetzung für die Demokratisierung des bürgerlichen Staats im 19. Und 20. Jahrhundert betrachtet.

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