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Geboren in Elberfeld (heute zu Wuppertal) am 11.2.1869, gestorben in Jerusalem am 22.1.1945:
Lasker-Schüler stammte aus einer großbürgerlich-jüdischen Familie und gehörte zur Berliner Boheme des frühen 20.Jh. Zu ihren Freunden zählten neben ihrem dichterischen Vorbild Peter Hille zahlreiche Künstler, u.a. Franz Marc, Oskar Kokoschka und ihr Förderer Karl Kraus. Nach der Ehe mit dem Arzt Berthold Lasker war sie von 1903 bis 1912 mit dem expressionistischen Autor und Herausgeber des Sturm, Herwarth Walden, verheiratet. 1933 emigrierte Lasker-Schüler in die Schweiz. Seit 1934 reiste sie oft nach Palästina, wo sie ab 1937 in großer Armut bis zu ihrem Tod lebte.

Expressionistische Lyrik

Lasker-Schüler gilt als Vorläuferin, Repräsentantin und Überwinderin des Expressionismus. Die Themen Liebe, Familie und Religion, Verschmelzung und Verlassenheit ziehen sich von ihrem ersten Gedichtband Styx (1902) bis zu ihrem letzten Mein blaues Klavier (1943) durch ihr ganzes Werk, das assoziativ ist und vom Gefühl bestimmt wird. Die Sprache ist geprägt von festen Schüsselwörtern für bestimmte Situationen und persönlich gesetzten Farb- und Pfanzenmetaphern. So geheimnisvoll, ja schwer verständlich ihre Gedichte sind, ist ihnen oftmals ein dialogischer Gestus eigen. Sie sprechen Dichter und Maler aus dem Freundeskreis an oder sind diesen gewidmet.

Jüdische Religiosität und eigene Mythisierung

Peter Hille machte Lasker-Schüler ihre jüdische Religiosität bewusst, die sie in eine orientalische Farbigkeit und Sprache umsetzte  (Hebräische Balladen, 1913, Das Hebräerland, 1937, Prosa). Mit Hilles Tod setzte verstärkt die eigene Mythisierung ein, mit der Lasker-Schüler sich in immer neue Gestalten einlebte und einschrieb. Es ist v.a. der Prinz von Theben, dessen Rolle sie immer wieder einnimmt, so auch in der Briefsammlung Mein Herz. Ein Liebesroman ... (1912). Auch in Der Malik (1919) tritt ihr Alter Ego auf. Ihr Prosadrama Die Wupper (1909) ist auf sozialen und religiösen Gegensätzen aufgebaut: eine böse Arbeitermär so Lasker-Schüler, "die sich nie begeben hatte, aber deren Wirklichkeit fantastisch ergreift" (Quelle: Ich räume auf).


Schlagworte

  • #Lyrik
  • #Expressionismus