Chemische Bindungen sorgen für den Zusammenhalt der Atome in Molekülen, Salzen und Metallen. Im weiteren Sinn zählen hierzu auch die zwischenmolekularen Wechselwirkungen. Die Stärke einer Bindung spiegelt sich in ihrer Bindungsenergie wider. Im Wesentlichen unterscheidet man fünf Arten der chemischen Bindung:
- die Atombindung,
- die Ionenbindung,
- die Metallbindung sowie
- die Wasserstoffbrückenbindung und
- die Van-der-Waals-Bindung (zwischenmolekulare Wechselwirkungen).
Die relativen Bindungsstärken der Atom-, Ionen- und Metallbindungen sind in etwa vergleichbar, die Wasserstoffbrückenbindungen sind nur noch 1/10 so stark und die Van-der-Waals-Bindungen nur noch 1/100. Der Atom- und der Ionenbindung liegt das Bestreben der Bindungspartner zugrunde, mit ihren Elektronen eine Edelgaskonfiguration zu erreichen, die durch eine bestimmte Zahl von Außenelektronen gekennzeichnet ist. Für die Elemente der zweiten Reihe des Periodensystems beträgt diese acht (Oktettregel). Die Edelgaskonfiguration ist ein besonders energiearmer und somit stabiler Zustand. Erreichen lässt er sich, indem die Bindungspartner ihre Elektronen miteinander teilen (Atombindung), oder indem ein Partner ein oder mehrere »überschüssige« Elektronen an den anderen abgibt, dem Elektronen zum Erreichen eines Edelgaszustands fehlen (Ionenbindung).