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Vergleiche die Deklination der Adjektive mit der Deklination der Substantive der ī-Deklination!

 

Regelmäßige Deklination

 

 

 

 

Die Adjektive der ī-Deklination wurden ursprünglich genau wie die Substantive dekliniert, wobei Maskulin und Feminin gleich aussahen. Offensichtlich störte es die Römer aber, die ī-Deklination, die ja bei Substantiven fast nur Feminina und Neutra enthält, bei den Adjektiven auch für maskuline Formen zu verwenden. Daher ersetzten sie immer mehr Endungen durch Endungen anderer Deklinationen, die für Maskulin und Feminin oder nur für Maskulin gebraucht werden. Merke dir im Vergleich zu den Substantiven der ī-Deklination folgende Änderungen:

• Im Akkusativ Singular wurde -im ersetzt durch -em aus der konsonantischen + gemischten Deklination.

• Im Nominativ Singular der r-Stämme wurde ein neues Maskulin geschaffen, indem -is durch eine leere Endung (= Endungslosigkeit) ersetzt wurde wie bei den r-Stämmen der Adjektive der ō/ā-Deklination, z.B.:
÷ celer-_, celer-is, celer-e  wie  līber-_, līber-a, līber-um
÷ ācer-_, ācr-is, ācr-e  wie  aeger-_, aegr-a, aegr-um

• Im Nominativ Singular der mehrsilbigen Stämme auf Verschlusslaut (c/g/t/d/p/b) wurde -is ersetzt durch -s aus der konsonantischen + gemischten Deklination. Diese Endung wurde auch auf die neutrischen Formen übertragen, wo sie als Nominativ und Akkusativ Singular dient (denn die leere Endung der Neutra der konsonantischen Deklination konnte nicht übernommen werden, weil man vermeiden wollte, dass die Wörter auf c, rd, rt usw. enden). — Beachte: x ist nur eine abkürzende Schreibweise für cs, also fēlīx = fēlīc-s (mit der Endung -s).

Im Ergebnis ist zwischen manchen Adjektiven der ī-Deklination und den Wörtern der konsonantischen/ gemischten Deklination fast kein Deklinations-Unterschied mehr. Z.B. unterscheidet sich concors (ī-Dekl.) von glāns (kons./gem, Dekl.) nur noch in seiner Ablativ-Singular-Endung : concord-īgland-e. Nur wegen dieser Endung rechnen wir es noch zur ī-Deklination.

 

Unregelmäßige Deklination:
nt-Partizipien und Übergang zur kons. + gemischten Dekl.

 

Die nt-Partizipien (= PPA) sollten eigentlich dekliniert werden wie gewöhnliche Adjektive der ī-Dekl. mit Nom.Sg. -s (siehe oben das Beispiel sollers). Typisch für die ī-Dekl. ist der Nom./Akk.Pl.n. mit -ia. Im Abl.Sg. ersetzen die Partizipien jedoch die Endung durch immer dann, wenn sie wirklich als Partizipien (d.h. zur Nebensatzbildung) oder als Substantive gebraucht sind. Damit sind ihre maskulinen/femininen Formen in der konsonantischen + gemischten Deklination (wie z.B. par-s, Gen. part-is f. Teil) angekommen. Einige nt-Partizipien können auch rein adjektivisch verwendet werden, d.h. in einer Bedeutung, die eine Erweiterung zu einem Nebensatz (z.B. durch Hinzufügen eines Objekts) nicht mehr erlaubt, z.B. amāns liebevoll. Nur dann bilden sie einen Abl.Sg. auf und eine Adverbialform auf -er, z.B. amant-ī, amant-er.

Die Wörter pār und mās sind sowohl Adjektive als auch Substantive:
pār-_, Gen. păr-is: Adj.: gleich, Sbst.m.: Gefährte; Sbst.n.: Paar.
mās-_, Gen. măr-is: Adj.: männlich, Sbst.m.: Mann, Männchen.
Ebenso wie die nt-Partizipien ersetzen sie bei Substantiv-Gebrauch die Abl.Sg.-Endung durch . Außerdem haben sie im Nom.Sg. aller drei Genera leere Endung -_, was sonst nur im Nom.Sg.m. von r-Stämmen (z.B. ācer-_, siehe oben) und in der kons./gem. Dekl. vorkommt.

Die Vokallänge im Nom.Sg. ergibt sich bei den nt-Partizipien wie amāns aus den Vokaldehnungsregeln, während sie bei pār und mās unregelmäßig ist.

Bei Substantivierung von Adjektiven der ī-Dekl. ändert sich jedoch im Allgemeinen die Deklination nicht, z.B.
÷ december-_ m. (gekürzt aus mēnsis december m. zehnter Monat nach altem Kalender) Dezember,
geht wie ācer-_ (siehe oben), also: Gen. decembr-is, Dat. decembr-ī, Akk. decembr-em, Abl. decembr-ī.

 

Weitere Übergangs-Adjektive

Ebenso einen Schritt in Richtung kons./gem. Dekl. gehen einige Adjektive, die im Gen.Pl. die Endung -um und teils im Nom.Sg. leere Endung -_ haben; ihr Abl.Sg. bleibt jedoch :
÷ memor-_, Gen. memor-is gedenkend (ohne Neutrum);
÷ ūber-_, Gen. ūber-is fruchtbar, mit Nom./Akk.Pl.n. ūber-a;
÷ vigil-_, Gen. vigil-is wachend; Sbst: Wächter (ohne Neutrum);
÷ inop-s, Gen. inop-is hilflos, arm (ohne Neutrum).


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