Pest, eine Infektionskrankheit. Das Wort Pest bedeutet im Lateinischen Seuche.
Pestwellen im Mittelalter
Die erste große Pestwelle im Mittelalter zog 1347 bis 1351 von Sizilien bis Norwegen über Europa hinweg. Weitere Pestwellen folgten 1357 bis 1362 und 1370 bis 1376. Erst 1894 wurde der Pesterreger entdeckt und ein erster wirksamer Impfstoff entwickelt.
Dramatische Folgen
Die Pest konnte sich so schnell ausbreiten, da die Handelsbeziehungen zwischen den Städten enger wurden und die hygienischen Verhältnisse in den Städten nicht Schritt hielten. Die Beulenpest (Schwarzer Tod) kann durch Flöhe und Ratten übertragen werden, die Lungenpest durch direkten Kontakt mit den Erkrankten.
Eine Folge der Pest war auch die Verfolgung der Juden, da sie als Mitverursacher dieser Krankheit angesehen wurden. Gängiger Vorwurf war dabei, dass die Juden die Brunnen vergiftet und somit Schuld an der Pest hätten.
Schätzungsweise 25 Millionen Menschen starben in Europa während der großen Pestwelle, ganze Landstriche wurden geradezu entvölkert. Daher fehlten in den Städten Arbeitskräfte und die Löhne stiegen kräftig. Dies zog große Teile der Landbevölkerung an, führte zum Preisverfall für Ackerland und Getreide und damit zu einer regelrechten Landflucht. In manchen Gegenden Deutschlands verschwand fast die Hälfte der im 13. Jahrhundert vorhandenen Siedlungen (Wüstungen) und der Wald rückte wieder stärker vor.