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Kloster, besondere Gebäudeanlage, meist an besonderen Orten für das Zusammenleben von Glaubensbrüdern (Mönchen) oder Glaubensschwestern (Nonnen) zur Ausübung ihrer von ihrem Glauben geprägten Lebensweise. Der Begriff Kloster stammt vom Lateinischen „claustrum“ = verschlossener Ort. Die Glaubensgemeinschaften heißen Orden.

Erste Klöster

Der Ägypter Pachomius und der kleinasiatische Bischof Basilius schufen im 4. Jahrhundert Regeln zur Ordnung des Gemeinschaftslebens der Mönche. Benedikt von Nursia (*um 480, †547) gründete 529 am Monte Cassino in Latium das erste Kloster in Europa. Er verfasste Regeln für das Mönchsleben des ältesten christlichen Ordens, der Gemeinschaft der Benediktiner.

Die Klöster in St. Gallen und auf der Insel Reichenau im Bodensee wurden 719 bzw. 724 zu wichtigen Kultur- und Wirtschaftszentren. Aus St. Gallen ist ein Klosterplan, von der Insel Reichenau sind wertvolle Buchmalereien erhalten.

Klosterleben

Mönche und Nonnen ordneten ihr Leben in einem Männer- bzw. Frauenkloster der Verehrung Jesu Christi unter. Sie folgten dem Grundsatz „ora et labora“ („bete und arbeite“). Gearbeitet wurde in klösterlichen Werkstätten, Bäckereien, Brauereien und Weinkellern. Pausen bestanden aus Gebeten, Bibelarbeit, Gottesdiensten und Mahlzeiten.

Die Mönche und Nonnen folgten bestimmten Geboten (Ordensregeln), die ihnen Armut, Besitzlosigkeit, Keuschheit und Gehorsam gegenüber dem Abt vorschrieben.

Mönche, ihre Lebenswelt und Leistungen bestimmten das Mittelalter entscheidend. Fast alle wissenschaftlichen oder medizinischen Fortschritte und Verbesserungen in der Landwirtschaft gingen auf die Klöster zurück, z.B. Sense und Dreschflegel, das Pferd als Zugtier, die Düngung der Felder mit Mist, der Pflug mit eiserner Pflugschar.


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