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Germanen, eine Völkergruppe mit eigener Sprache und Kultur, die sich ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. zwischen Elbe und Oder herausbildete und ständig ausbreitete. Nachrichten über die Germanen verdanken wir Caesar, der in einer Schrift  („De Bello Gallico“) über sie berichtete, und dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus (*um 58 n. Chr., †um 120). Weitere Informationsquellen sind Inschriften, bildliche Darstellungen sowie Ausgrabungsergebnisse.

Römisches Reich und Germanien

Am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. stießen die Germanen zum ersten Mal mit den Römern zusammen, als die Kimbern und Teutonen über die Alpen nach Italien vordrangen. Unter Caesar eroberten das Römische Reich von 58 bis 51 v. Chr Gallien bis zum Rhein und vertrieben die nach Gallien eingedrungenen Germanen. Bei Feldzügen des Drusus (11 bis 9 v. Chr.) und Tiberius (8 bis 6 v. Chr.) erreichten römische Truppen mehrfach die Elbe. Nördlich der Alpen wird die Provinz Raetia mit der Hauptstadt Augusta Vindelicum (Augsburg) eingerichtet.

9 n. Chr. schlugen germanische Truppen das römische Heer. Für diese Schlacht im Teutoburger Wald (Varusschlacht) 9 n. Chr. werden mehr als 30 Orte angeboten. Große Wahrscheinlichkeit besitzt die Annahme, dass sie am Kalkrieser Berg bei Osnabrück stattfand. Der Cheruskerfürst Arminius (*18 oder 16 v. Chr.,†19 oder 21 n. Chr.), der zuvor im römischen Heer gedient hatte, schlug mit seinen Verbündeten die an den Rhein zurückmarschierenden römischen Truppen unter dem römischen Statthalter Publius Quinctilius Varus (*um 46 v. Chr., †9 n .Chr). Drei Legionen wurden vollständig aufgerieben, Varus beging Selbstmord.

Nach dieser Niederlage gaben die Römer ihren Plan, ganz Germanien zu unterwerfen, auf. Sie sicherten nun ihre Provinz Germania gegen das „freie Germanien“ ab. Die Feldzüge des Germanicus nach Germanien von 14 bis 16 n. Chr. waren verlustreich. In den Jahren 69/70 n. Chr. scheiterte die Erhebung gallischer und germanischer Stämme gegen die römische Herrschaft über die Rhein- und Moselgebiete.

Grenzsicherung und Handel

Rhein und Donau dienten als natürliche Grenzen. Dazwischen wurde der etwa 550 km lange Limes errichtet. Es entstanden Römerlager, die der Sicherung des Limes dienten. Aus den Römerlagern entstanden Römerstädte wie Xanten, Neuss, Köln, Bonn, Koblenz und Mainz.

Zwischen dem „freien Germanien“ und der römisch besetzten Provinz Germania wurde Handel getrieben. Die Römer benötigten Vieh für den Transport und als frische Nahrung. Die Germanen waren an Schmuckgegenständen, Metallen usw. interessiert.


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