Schritt-für-Schritt-Anleitung
Aufgabe
Translate “The Lost War on Poverty” into a correct German text.
The Lost War on Poverty
In 1963 Martin Luther King published an impassioned essay called “Why We Can’t Wait”. The subject was segregation, but even at that early date King understood that his real mission was broader social and economic change. ‘In the separate culture of poverty in which the half-educated Negro lives, an economic depression rages today,’ he said. The solution for that, King realized, would be very complicated.
Twenty years after his death, millions of Americans, black and white, have given up waiting altogether. The war on poverty – one aim of the civil rights movement – has almost been lost. Worse, the moral energy to continue the battle has been weakened by complacency and an appalling game of fingerpointing. Year after year, the agony of the underclass has been seen as the blacks’ problem, the government’s problem, but not everyone’s. The long road back to commitment will not be easy. Ronald Reagan, who owes his two electoral victories almost exclusively to white voters, was determined to leave the issue alone when he came to office.
Schritt 1: Übersetze den Text
Besondere Satzstrukturen
Im Englischen gibt es eine Reihe grammatischer Strukturen, die du nicht wörtlich ins Deutsche übersetzen kannst. Für viele gibt es jedoch feststehende Umschreibungen. Die -ing-Form wird in der Regel mit einem Nebensatz übersetzt. Die häufigsten verwendeten Nebensätze sind:
- Temporalsatz: Having done the dishes, he watched TV. Nachdem er abgewaschen hatte, sah er fern.
- Kausalsatz: Being too exhausted, he did not come to his friend’s party. Da er zu erschöpft war, kam er nicht zu der Party seines Freundes.
- Relativsatz: The woman shaking her head is my mother. Die Frau, die gerade den Kopf schüttelt, ist meine Mutter.
- Nebensatz der Art und Weise: They watched TV, eating Pizza. Sie sahen fern und aßen dabei Pizza.
- Passive (Passiv): Das englische Passiv entspricht häufig einer deutschen Übersetzung mit dem unpersönlichen „man“ oder „sollen“.
- Reported speech (indirekte Rede): Achte bei der Übersetzung vom Englischen ins Deutsche darauf, den Konjunktiv richtig anzuwenden.
- Contact clauses: Englische Relativsätze ohne Relativpronomen, werden im Deutschen in einen Nebensatz aufgelöst.
Redewendungen
Idiomatische Redewendungen (idioms) darfst du in der Regel nicht wörtlich ins Deutsche übersetzen.
- Redewendungen erkennst du in der Regel daran, dass sie wörtlich ins Deutsche übersetzt keinen Sinn ergeben.
- Erfasse zunächst den Inhalt bzw. Sinn der Redewendung.
- Suche anschließend eine entsprechende deutsche Redewendung. Die deutsche Entsprechung hat meist nichts mit dem englischen Original zu tun, z. B. it’s raining cats and dogs wird etwa mit „es gießt in Strömen“ übersetzt.
Confusables
Achte beim Übersetzen auf Wörter, die ähnlich aussehen oder klingen und die man daher leicht verwechseln kann.
False friends
Achte beim Übersetzen auf englische Wörter, die deutschen Wörtern ähnlich sind, aber eine ganz andere Bedeutung haben, sogenannte false friends.
Eigennamen und Fremdwörter
Achte bei der Übersetzung auf Eigennamen. Manchmal gibt es eine deutsche Entsprechung, manchmal nicht.
- Aus dem Begriff amnesty international wird beispielsweise auf keinen Fall „Internationale Amnestie“, sondern der Name der Organisation wird genauso in die Übersetzung übernommen. Aus dem Ausdruck United Nations wird jedoch die „Vereinten Nationen“.
- Ländernamen werden immer übersetzt, z. B. Great Britain – „Großbritannien“. Abkürzungen von Ländernamen, die im Deutschen nicht gebräuchlich sind, werden aufgelöst, z. B. UK – „Vereinigtes Königreich“ oder „Großbritannien“.
Es gibt keine allgemeine Regel, wann ein Fremdwort eingedeutscht wird und wann nicht. Übersetze ein Fremdwort dann ins Deutsche, wenn es eine in der Alltagssprache akzeptierte deutsche Entsprechung gibt. Für globalization beispielsweise gibt es im Deutschen
den Begriff „Globalisierung“, für e-mail hat sich jedoch kein deutsches Wort durchgesetzt.
Schritt 2: Lese Korrektur und vergleiche deinen Text mit der Vorlage
Sprachliche Überarbeitung
Lies dir deine gesamte Übersetzung als eigenständigen Text durch, um Abstand vom Original zu gewinnen.
- Ist dein Text in verständlichem und korrektem Deutsch geschrieben?
- Stimmen Rechtschreibung und Zeichensetzung?
- Klingt dein Text idiomatisch und ist er flüssig zu lesen?
- Klingt ein Satz oder ein Abschnitt merkwürdig, falsch oder unlogisch, solltest du noch einmal prüfen, ob du ihn korrekt übersetzt hast. Es kann auch sinnvoll sein, nach Synonymen einzelner Wörter zu suchen oder den kompletten Satz zu paraphrasieren, z. B.: Unless there is any other business, we can end the meeting. Falls nichts Wichtiges mehr ansteht, können wir die Besprechung abschließen.
Vergleich mit der Vorlage
Vergleiche deine Übersetzung abschließend unbedingt mit der englischen Vorlage.
- Stimmen die Zeiten, der Gebrauch der Pronomen etc.?
- Ist deine Übersetzung vollständig? Hast du den ganzen Text einschließlich Überschrift übersetzt? Hast du keins der Füllwörter übersehen?
Lösung
Der verlorene Kampf gegen die Armut
1963 veröffentlichte Martin Luther King einen leidenschaftlichen Aufsatz mit dem Titel „Warum wir nicht warten können“. Das Thema war die Rassentrennung, aber schon zu diesem frühen Zeitpunkt verstand King, dass sein eigentlicher Auftrag eine weiter gehende soziale und wirtschaftliche Veränderung war. Er sagte: „In jener eigenständigen Kultur der Armut, in der der wenig gebildete Neger lebt, wütet heute eine wirtschaftliche Krise.“ Es war King klar, dass die Lösung dieses Problems schwierig sein würde. Zwanzig Jahre nach seinem Tod haben Millionen schwarze und weiße Amerikaner das Warten aufgegeben. Der Kampf gegen die Armut – ein Ziel der Bürgerrechtsbewegung – ist fast verloren. Schlimmer noch – die moralische Kraft, den Kampf weiterzuführen, ist durch Selbstzufriedenheit und ein widerwärtiges Spiel gegenseitiger Schuldzuweisung geschwächt worden. Jahr für Jahr ist das Leiden der Unterschicht als das Problem der Schwarzen, das Problem der Regierung angesehen worden, nicht aber als das Problem jedes Einzelnen. Der lange Weg zurück zu engagiertem Handeln wird nicht leicht sein. Ronald Reagan, der seine beiden Wahlsiege fast ausschließlich weißen Wählern verdankte, war entschlossen, das Problem nicht anzugehen, als er sein Amt antrat.