Wiedervereinigung – Lernwege
Wiedervereinigung – Lexikoneinträge
-
Berlinfrage, die besondere Situation der Stadt Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 bis zur Wiedervereinigung 1990. Die Entstehung der Berlinfrage Aufgrund von Vereinbarungen der vier Siegermächte (z. B. Berliner Viermächteerklärung vom 5.6.1945) wurde Berlin von britischen, französischen, amerikanischen und sowjetischen Truppen besetzt und in vier Sektoren aufgeteilt sowie eine gemeinsame Verwaltung durch die Alliierte Hohe Kommandantur Berlin geschaffen. Damit lag Berlin mitten in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und erhielt einen Sonderstatus mit Rechten aller vier Siegermächte...
-
D eutsche Frage, die Auseinandersetzung um die territoriale, politische, wirtschaftliche und kulturelle Einheit deutscher Staatsgebiete (deutsche Einheit). Die Entstehung des deutschen Nationalstaats Die deutsche Frage stellte sich nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation 1806 und dem Wunsch nach einem deutschen Nationalstaat , die sich in der Deutschen Revolution 1848/1849 ausdrückte. Der Versuch der Frankfurter Nationalversammlung 1848, ein demokratisches Deutsches Reich zu begründen, scheiterte am Widerstand der im Deutschen Bund zusammengeschlossenen souveränen...
-
Deutschland (nach 1945): Nach dem Sieg über das nationalsozialistische Deutschland bestimmten zunächst die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs das Schicksal des Landes. Das geteilte Land wurde zu einem Angelpunkt des Ost-West-Konflikts , mit dessen vorläufigen Ende die Wiedervereinigung einherging. Die Nachkriegsordnung von 1945 bis 1949 Bereits während des Zweiten Weltkriegs hatte die Anti-Hitler-Koalition auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 über die Nachkriegsordnung beraten. Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands legten die „Großen Drei“ (USA, Großbritannien und die...
-
Einigungsvertrag, der am 31.8.1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik in Ost-Berlin geschlossene Vertrag, der den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes und die damit zusammenhängenden Fragen regelte und völkerrechtlich die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten besiegelte Der Einigungsvertrag tat am 29.9.1990 in Kraft, umfasst 45 Artikel und drei umfangreiche Anlagen. In Artikel 1 wurde die Bildung der fünf neuen Bundesländer geregelt, die am 3.10.1990 Länder der Bundesrepublik wurden. In Artikel 2...
-
Souveränität, die höchste unabhängige Herrschafts- und Entscheidungsgewalt eines Staates. Dazu gehört, dass ein Staat seine Verfassung und das Rechtssystem frei und unabhängig gestalten kann sowie die Richtlinien in der Innen- und Außenpolitik selbst bestimmt. Die Bundesrepublik Deutschland erlangte schrittweise ihre volle Souveränität. Das Besatzungsstatut und seine Erweiterung im Petersberger Abkommen (1949) regelten den Zugang der Bundesrepublik zu internationalen Organisationen wie dem Europarat, die Wiederaufnahme der Handels- und diplomatischen Beziehungen zu Staaten des Westens und das...
-
Historische Zusammenhänge Tausende von DDR-Bürgern flüchteten 1989 über Ungarn, die Tschechoslowakei und Polen in die Bundesrepublik Deutschland. Im Zuge einer gewaltlosen Revolution („Wir sind das Volk“) wurde Honecker zum Rücktritt gezwungen; die Mauer wurde am 9. November 1989 geöffnet; die Geschichte der DDR endete mit dem 3. Oktober 1990, als die fünf wieder gegründeten Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland beitraten. Der Wendepunkt deutscher Geschichte bedeutete zugleich einen Wendepunkt europäischer und weltpolitischer Geschichte. Mit der Auflösung der Sowjetunion 1991 wurde das...
-
Wiedervereinigung, deutsche Einheit, die Wiedererlangung der staatlichen Einheit Deutschlands nach den Jahren der Spaltung in zwei deutsche Staaten 1949 nach dem Zweiten Weltkrieg. 1989 führte die friedliche Revolution in der DDR zum Zusammenbruch der SED-Herrschaft und ebnete den Weg zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Der Weg der friedlichen Revolution 1989 Seit den 1970er-Jahren kämpfte in der DDR meist unter dem Dach der evangelischen Kirche eine Opposition (z.B. Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsgruppen) unter anderem für die Einhaltung von Menschenrechten insbesondere...
-
Zwei-plus-Vier-Vertrag, die Vereinbarung der beiden deutschen Staaten („Zwei“) und der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich („Vier“) über die außenpolitische Seite der Wiedervereinigung . Die Verhandlungen begannen mit einer gemeinsamen Konferenz der Außenminister der NATO- und Warschauer-Pakt-Staaten in Ottawa (Kanada) und der Verständigung auf die Formel „Zwei-plus-Vier“. Der Vertrag wurde am 12.9.1990 unterzeichnet und trat am 15.3.1993 in Kraft. Die wichtigsten Regelungen des Zwei-plus-Vier-Vertrags waren: endgültige Festlegung der Grenzen und...