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7. ‐ 8. Klasse

Schweredruck und Auflagedruck

Dauer: 30 Minuten

Was ist Druck?

Allgemein ist der Druck p in der Physik als Quotient aus einer Kraft F und der Fläche A, auf welche die Kraft senkrecht wirkt, definiert:

p=FA

Die Kraft, die den Druck verursacht, wird auch Druckkraft genannt. Den Auflagedruck und den Schweredruck unterscheidest du in der Physik durch folgende Definitionen:

  • Beim Auflagedruck wird die Druckkraft von der Gewichtskraft eines festen Körpers verursacht, der auf einer Fläche steht.
  • Beim Schweredruck kommt die Druckkraft von der Gewichtskraft der Flüssigkeits- oder Gassäule, die über der Fläche steht.

Auf dieser Seite findest du alle Informationen, die du zum Druck wissen musst. Den Auflagedruck und den Schweredruck wirst du mit den Aufgaben und Lösungen aus unseren Klassenarbeiten zum Druck ganz schnell beherrschen.

Was ist Auflagedruck

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Auflagedruck

Auflagedruck (einfach)
Aufgabe:

Beurteile, ob die folgende Aussage wahr oder falsch ist.

Beim Blutdruck wird gemessen, wie stark das Blut gegen die Gefäßwände drückt.

Auflagedruck (mittel)
Aufgabe:

Beurteile, ob die folgende Aussage wahr oder falsch ist.

Der Auflagedruck gibt an, mit welcher Kraft ein Körper senkrecht auf eine Fläche einwirkt.

Auflagedruck (schwer)
Aufgabe:

Einige Gegenstände sind so konstruiert, dass sie bestimmte physikalische Eigenschaften für einen bestimmten Zweck ausnutzen. Ordne die Gegenstände danach, ob sie einen hohen oder einen niedrigen Auflagedruck erzeugen.

Greifbares Element 1 von 4.
Messer
Greifbares Element 2 von 4.
Snowboard
Greifbares Element 3 von 4.
Unterlegscheibe
Greifbares Element 4 von 4.
Nägel
Ablagezone 1 von 2.

Hoher Auflagedruck

Ablagezone 2 von 2.

Geringer Auflagedruck

Was ist Schweredruck?

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Schweredruck

Schweredruck (einfach)
Aufgabe:

Bewerte die folgende Aussage:

Der physikalische Druck hat nichts mit dem Schweredruck gemeinsam.

 

Schweredruck

Schweredruck (mittel)
Aufgabe:

Bewerte die folgende Aussage:

Der Schweredruck ist unabhängig von der Fläche.

Schweredruck

Schweredruck (schwer)
Aufgabe:

Bewerte die folgende Aussage:

Das Gefühl, Druck auf den Ohren zu haben, kommt von einem Druckunterschied zwischen dem Gehörgang und der Ohrtrompete.

Wie du mit der Formel für Druck rechnest

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Carina möchte in den Osterferien den Physikstoff aufarbeiten und ihre Mutter, die Physikerin ist, hilft ihr dabei. Damit Carina ein Gefühl für Drücke bekommt, stellt ihre Mutter ihr einen Tag lang Fragen zu Alltagssituationen.

Frage 1

Carinas Mutter hat einen neuen Flachbild-Fernseher mit 55 Zoll Bilddiagonale bestellt, der nun samt Karton im Wohnzimmer steht. Der Fernseher inkl. Verpackung hat ein Gewicht von 22kg.
Der Karton hat eine Höhe von 1m, eine Breite von 1,3m und eine Tiefe von 30cm.

Hinweis: g10ms2

  1. Berechne den Druck, der vom Fernseher auf den Boden wirkt, wenn der Karton wie in der Abbildung steht.
  2. Kann man den Druck noch weiter erhöhen, wenn man den Karton anders hinstellt? Begründe deine Antwort.

 

Karton mit den Maßen 1m x 1,3m x 0,3m

Teilaufgabe a

Berechne den Druck, der vom Fernseher auf den Boden wirkt, wenn der Karton wie in der Abbildung steht

Schritt 1: Finde, was gegeben und gesucht ist

Gegeben sind die Maße des Kartons und das Gewicht:

h=1mb=1,3mt=30cmm=22kg

Gesucht ist der Auflagedruck p, der vom Karton ausgeht.

Schritt 2: Finde die richtige Formel

p=FA

Du benötigst zur Berechnung also die Auflagefläche A und die Gewichtskraft F. Für diese gilt:

F=mgA=bt

Setzt man das oben in die Formel ein, dann folgt die Gleichung: 

p=FA=mgbt

Schritt 3: Stelle die Formel nach dem Gesuchten um

Da die gesuchte Größe bereits vorn steht, können wird diesen Schritt überspringen.

Schritt 4: Rechne die gegebenen Werte in die richtigen Einheiten um

Bis auf die Tiefe des Kartons sind alle Angaben bereits in den benötigten Grundeinheiten angegeben. Also wandeln wir hier nur noch die Tiefe des Kartons in Meter um. Dabei gilt, dass 1m=100cm sind. Es wird also mit dem Faktor 100 multipliziert bzw. durch den Faktor 100 dividiert.

t=30cm:100=0,3m

Schritt 5: Setze die Werte in die Formel ein und rechne sie aus

p=FA=mgbt=22kg10ms21,3m0,3m564,1Pa

Der Auflagedruck beträgt demnach etwa 564,1 Pa.

 

Teilaufgabe b

Kann man den Druck noch weiter erhöhen, wenn man den Karton anders hinstellt? Begründe deine Antwort.

Schritt 1: Finde, was gegeben und gesucht ist

Es sind hier dieselben Angaben wie in Teilaufgabe a gegeben.

h=1mb=1,3mt=30cmm=22kg

Gesucht wird hier jedoch nach einer Möglichkeit, den Auflagedruck zu erhöhen. Dazu schauen wir uns im nächsten Schritt noch einmal die Formel genauer an.

Schritt 2: Finde die richtige Formel

Hier bedienen wir uns wieder der Formel aus Teilaufgabe a:
p=FA

Wir sehen hier sehr genau, wovon der Auflagedruck abhängt. An der Gewichtskraft können wir nichts weiter ändern, aber an der Auflagefläche können wir etwas ändern.

Wenn wir den Druck erhöhen möchten, dann müssen wir die Auflagefläche verkleinern, da A im Nenner steht. Das bekommen wir hin, wenn wir den Karton auf die rechte Seite stellen, wodurch dann gilt:

A=ht

Es gilt also insgesamt:

p=FA=mght

Schritt 3: Stelle die Formel nach dem Gesuchten um

Hier brauchen wir nichts weiter umstellen, weshalb wir gleich zum nächsten Schritt kommen.

Schritt 4: Rechne die gegebenen Werte in die richtigen Einheiten um

Hier können wir ebenfalls auf die Teilaufgabe a zurückgreifen: 

t=30cm:100=0,3m

Schritt 5: Setze die Werte in die Formel ein und rechne sie aus

Wenn wir nun die veränderte Auflagefläche in die Formel einsetzen, dann erhalten wir einen höheren Auflagedruck:

p=FA=mght=22kg10ms21m0,3m733,33Pa

Der erhöhte Auflagedruck beträgt 733,33 Pa.

Frage 2:

Carina und ihre Mutter wollen, nachdem sie den Fernseher ausgepackt haben, für Ostern noch Eier ausblasen und bemalen. Dazu stechen sie mit einem Nagel zwei Löcher in die Eierschale. Die Spitze des Nagels ist kreisförmig und hat den Radius r=0,5mm

Berechne den Druck auf die Eierschale, wenn man den Nagel mit etwa 15N auf die Schale drückt.

Schritt 1: Finde, was gegeben und gesucht ist

Gegeben sind der Radius der kreisförmigen Auflagefläche und die Krafteinwirkung:

r=0,5mmF=15N

Gesucht ist der Druck p auf die Eierschale.

Schritt 2: Finde die richtige Formel

Es gilt allgemein: 

p=FA

Die Kraft ist bereits gegeben, jedoch müssen wir die Auflagefläche noch berechnen bzw. die Formel in die obere einsetzen.

Für eine Kreisfläche gilt die Formel: 

A=πr2

Also gilt insgesamt: 

p=Fπr2

Schritt 3: Stelle die Formel nach dem Gesuchten um

Da bereits der gesuchte Druck vorn steht, brauchen wir die Gleichung nicht weiter umstellen.

Schritt 4: Rechne die gegebenen Werte in die richtigen Einheiten um

Hier müssen wir den Radius umrechnen, damit wir die Fläche in m2 bekommen.

Dabei lässt sich am einfachsten mit der wissenschaftlichen Schreibweise arbeiten. Die Vorsilbe Milli- steht für die Zehnerpotenz 103. Damit lässt sich schreiben: 

r=0,5103m

Schritt 5: Setze die Werte in die Formel ein und rechne sie aus

Setzt du nun alle Werte in die Formel ein, dann erhältst du folgendes Ergebnis:

p=Fπr2=15Nπ(0,5103m)2=19.098.593,17Pa19,1MPa

Auf die Eierschale wirkt trotz der geringen Kraft durch die sehr kleine Auflagefläche ein Druck von ca. 19,1 MPa.

 

Frage 3:

Am Nachmittag fahren beide zum traditionellen Ostertauchen ihres Tauchvereins. Die Wassertemperatur beträgt im Schnitt 10°C und manche Ostereier befinden sich in 6m Tiefe. 

  1. Berechne, wie hoch der maximale Schweredruck auf Carina ist. 
  2. Berechne, in welcher Tiefe sich Carina befindet, wenn der Druck auf sie ca. 40 kPa beträgt.

Hinweis: 

Wassertemperatur in °C Dichte in kgm3
1 999,90
5 999,96
10 999,70
15 999,10
20 998,20

Teilaufgabe a

Berechne, wie hoch der maximale Schweredruck auf Carina ist. 

Schritt 1: Finde, was gegeben und gesucht ist

Gegeben sind die Wassertemperatur und die maximale Tauchtiefe:

T=10°Ctmax=6m

Mithilfe der gegeben Temperatur und der Tabelle können wir auch die Dichte bestimmen: 

ρ10°C=999,7kgm3

Gesucht ist der maximale Schweredruck pmax.

Schritt 2: Finde die richtige Formel

Für den Schweredruck gilt die Formel: 

p=ρgh

Wobei h in diesem Fall die Höhe der Wassersäule und damit mit t gleichzusetzen ist.

Da wir den maximalen Druck suchen, müssen wir die maximale Tauchtiefe einsetzen und erhalten so:

pmax=ρgtmax

Schritt 3: Stelle die Formel nach dem Gesuchten um

Da das Gesuchte bereits auf der linken Seite der Formel steht, brauchen wir hier nichts umstellen.

Schritt 4: Rechne die gegebenen Werte in die richtigen Einheiten um

Alle Angaben liegen bereits in den Standardeinheiten vor, sodass du hier auch nichts weiter umzuwandeln brauchst.

Schritt 5: Setze die Werte in die Formel ein und rechne sie aus

Nun setzen wir alle Angaben in die obige Formel ein und erhalten: 

pmax=ρ10°Cgtmax=999,7kgm310ms26m=59.982Pa59,98kPa

Auf Carina wirkt also maximal ein Schweredruck von 59,98 kPa.

Teilaufgabe b

Berechne, in welcher Tiefe sich Carina befindet, wenn der Druck auf sie ca. 40 kPa beträgt.

Schritt 1: Finde, was gegeben und gesucht ist

Aus Teilaufgabe a weißt du noch die Wassertemperatur und die damit verbundene Dichte des Wassers. Hinzu kommt nun noch die Angabe des Schweredrucks auf Carina:

T=10°Cρ10°C=999,7kgm3p=40kPa

Gesucht ist die Tauchtiefe t zu dem angegeben Druck.

Schritt 2: Finde die richtige Formel

Hier können wir auf Teilaufgabe a zurückgreifen:

p=ρgt

Schritt 3: Stelle die Formel nach dem Gesuchten um

Gesucht ist hier nun die Tauchtiefe t:

p=ρgt:(ρg)pρg=tt=pρg

Schritt 4:  Rechne die gegebenen Werte in die richtigen Einheiten um

Bei der Angabe des Schweredrucks nutzen wir die wissenschaftliche Schreibweise, wobei die Vorsilbe Kilo- für die Zehnerpotenz 103 steht. Darum gilt: 

p=40kPa=40103Pa

Schritt 5: Setze die Werte in die Formel ein und rechne sie aus

Wenn wir nun die Angaben in die umgestellte Formel einsetzen, erhalten wir die Tauchtiefe:

t=pρg=40103Pa999,7kgm310ms24m

Carina muss sich also in einer Tiefe von 4 m befinden, wenn auf sie ein Schweredruck von 40 kPa wirkt.

Lösung

Frage 1 :

  1. Der Auflagedruck beträgt etwa 564,1 Pa.
  2. Der erhöhte Auflagedruck beträgt 733,33 Pa.

Frage 2 :

Auf die Eierschale wirkt trotz der geringen Kraft durch die sehr kleine Auflagefläche ein Druck von ca. 19,1 MPa.

Frage 3:

  1. Auf Carina wirkt maximal ein Schweredruck von 59,98 kPa.
  2. Carina muss sich also in einer Tiefe von 4 m befinden, wenn auf sie ein Schweredruck von 40 kPa wirkt.

Was du wissen musst

  • Wie du an der Definition von Auflagedruck und Schweredruck siehst, unterscheiden sich die verschiedenen Drücke dadurch, wie die Druckkraft entsteht:

    • Beim Auflagedruck wird die Druckkraft meistens von der Gewichtskraft eines Festkörpers verursacht, der auf einer Fläche steht. Manchmal gibt es auch noch eine weitere mechanische Kraft, die den Körper noch stärker auf die Fläche drückt.
    • Beim Schweredruck kommt die Kraft durch eine Flüssigkeit oder ein Gas zustande. Die Flüssigkeit oder das Gas liegt dabei über dem Körper und das Gewicht der Flüssigkeit oder des Gases drückt nach unten. Ein Beispiel für solch ein Gas, das einen Druck verursacht, ist die Luft der Erdatmosphäre, die über dir steht. Und eine Flüssigkeit kann das Wasser sein, das sich beim Tauchen im Badesee über dir befindet.

    Außerdem kann Druck auch innerhalb eines Behälters herrschen. Das ist zum Beispiel bei einer Gasflasche der Fall. Der Druck von Gasen auf die Gefäßwand kommt dadurch zustande, dass die Gasteilchen immer wieder an die Oberfläche der Gefäßwand stoßen.

    In allen Fällen entsteht der Druck dadurch, dass eine Kraft gegen eine Oberfläche drückt. Der Kraftpfeil der Druckkraft steht dabei immer senkrecht zu der Oberfläche.

  • Die Standardeinheit des Drucks ist nach dem französischen Physiker Blaise Pascal benannt, der im 17. Jahrhundert den Druck von Gasen und Flüssigkeiten untersuchte. Ein Pascal ist der Druck, der entsteht, wenn eine Kraft von einem Newton auf eine Oberfläche von einem Quadratmeter drückt:

    1 Pa=1 N1 m2

    Ein Druck von einem Pascal ist allerdings sehr klein. Die Drücke, die uns im Alltag begegnen, sind meistens größer. Deshalb gibt es eine zweite, gebräuchliche Einheit, die dir im Physikunterricht bei Aufgaben und Übungen zum Schwere- und Auflagedruck ebenfalls begegnen wird. Diese Einheit wird Bar genannt und es gilt:

    Der Schweredruck, der durch die Luft der Erdatmosphäre entsteht, beträgt ungefähr ein Bar.

    1 bar=105 Pa

  • Druck herrscht nicht nur in den Reifen unser Fahrräder und Autos oder in Wasserflaschen, er kommt auch überall in der Natur, in unserem Alltag und in vielen technischen Anwendungen vor.

    Beispielsweise hat der Schweredruck, der durch die Erdatmosphäre entsteht (auch Luftdruck genannt), großen Einfluss auf unser Wetter. Deshalb nutzen wir beispielsweise Wetterkarten mit Hoch- und Tiefdruckgebieten für die Wettervorhersage.

    Im Alltag begegnet uns der Druck zum Beispiel in den Wasserleitungen unserer Häuser. Sie stehen unter Druck und deshalb fließt das Wasser aus der Leitung, wenn wir den Hahn öffnen. Auch der Auftrieb, den du bestimmt schon mal beim Schwimmen gespürt hast, entsteht durch Druck, denn dieser nimmt in Flüssigkeiten und Gasen mit der Tiefe zu. So ist der Druck an der Unterseite des Körpers immer etwas höher als an der Oberseite. Diese Druckdifferenz verursacht den Auftrieb.

    Für die Technik ist besonders die Hydraulik interessant. Dabei werden Flüssigkeiten unter Druck gesetzt, um Kräfte zu übertragen oder auch zu verstärken. So werden viele Maschinen gesteuert. Ein Beispiel ist die Bremse in unseren Autos. Die Kraft, die der Fahrer auf das Bremspedal ausübt, wird durch die Bremsflüssigkeit auf die Bremsen an den Rädern übertragen. Dadurch kann der Fahrer die ausgeübte Kraft sehr gut kontrollieren und sowohl sehr leicht als auch sehr hart bremsen.