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Über das Wort „Chiasmus“

Genus, Betonung:  der Chiasmus (nach der lateinischen Betonung)
Plural:  die Chiasmen
Abkürzung:  —
Herkunft:  von lat. chīasmus, dies von griechisch chīasmós Überkreuzstellung (nach dem griechischen Buchstaben cheî Chi, der die Form eines X hat)

 

Definition

Der „Chiasmus“ ist ein Stilmittel. Ein „Chiasmus“ liegt vor, wenn sich im Text eine bestimmte Satzstruktur unmittelbar danach wiederholt, jedoch mit umgekehrter Reihenfolge der Bestandteile.

Hinweis:  Das Gegenteil von Chiasmus ist Parallelismus.

Erläuterung:  So wie bei dem Buchstaben Chi (Form: X) der eine Balken von der linken Seite auf die rechte hinübergeht, der andere von der rechten auf die linke, so steht beim Chiasmus der eine Elementtyp erst links, dann rechts, der zweite Elementtyp erst rechts, dann links; z.B.:
   Subjekt1 + Prädikat1 — Prädikat2 + Subjekt2,
   oder: Adjektiv1 + Substantiv1 — Substantiv2 + Adjektiv2.

 

Beispiele

÷ Concordia maxima, minima avāritia erat.
   Die Eintracht war sehr groß, sehr klein war die Habgier.
   (Sallust:  Dē coniūrātiōne Catilīnae 9)

÷ Dūcunt volentem fāta, nōlentem trahunt.  (jambischer Trimeter)
   Es führt den Willigen das Schicksal, den Unwilligen schleppt es mit.
   (Seneca:  Epistulae mōrālēs 107:11)