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Kolping, Adolf, katholischer Priester und Sozialreformer. Kolping, der von 1813 bis 1865 lebte, gehörte zu den wenigen Personen aus kirchlichen Kreisen, die frühzeitig das Elend der Arbeiter sahen.

Sozialreformer

Zunächst Schuhmacher, wurde er später Priester und gründete 1846 den Katholischen Gesellenverein. Er kämpfte dafür, dass in Städten für alleinstehende Arbeiter eigene Aufenthalts- und Wohnheime eingerichtet wurden. Bis 1865 entstanden in ganz Deutschland 420 Vereine mit rund 60.000 Mitgliedern.

Kolping wurde damit Begründer des nach ihm benannten Werks (Kolpingwerk), der als international tätiger Sozialverband heute in rund 60 Ländern aktiv ist und rund 400.000 Mitglieder zählt (in Deutschland 240.000 Mitglieder).

Kirchliche Soziallehre

Erst recht spät reagierten die beiden großen christlichen Kirchen auf das Elend der Arbeiter. 1884 empfahl Papst Leo XIII. (*1810, †1903, Papst seit 1878) die Gründung katholischer Arbeitervereine. 1891 ging er in einem Rundschreiben (Enzyklika) auf die soziale Frage ein. Die Enzyklika „Rerum Novarum“ (deutsch „Die neuen Dinge“) gilt als erste Sozialenzyklika, mit der der Papst die kirchliche Soziallehre begründete.


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