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Christentum, eine der drei monotheistischen Religionen neben Judentum und Islam. Das Christentum geht zurück auf Jesus von Nazareth, der als jüdischer Wanderprediger in  Palästina unterwegs war und um das Jahr 30 in Jerusalem vom römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tode am Kreuz verurteilt und hingerichtet wurde. Seine Anhänger nannten ihn Jesus Christus. Er gilt als Religionsgründer.

Heilige Schrift des Christentums sind das Alte und Neue Testament, das Gotteshaus heißt Kirche, Geistliche Pfarrer oder Pastoren.

Christentum in der römischen Antike

Zwischen 30 und 50 n. Chr. entstanden die ersten christlichen Gemeinden im Nahen Osten und in Kleinasien. Von da an verbreitete sich die christliche Lehre (Christianisierung) im Römischen Reich aus. In den ersten Jahrhunderten bis ins Jahr 311 wurde das Christentum von den römischen Kaisern als Gefahr betrachtet, die Christen teilweise systematisch verfolgt (Christenverfolgung). 311 wurde das Christentum zur erlaubten Religion erklärt, 313 unter Kaiser Konstantin galt auch für das Christentum Religionsfreiheit (konstantinische Wende). Den Aufstieg des Christentums dokumentiert das erste Konzil, das 325 unter Vorsitz des römischen Kaisers stattfand. Zur Staatsreligion im Römischen Reich erklärt wurde das Christentum 391.

Christentum in Mittelalter und Neuzeit

Im Mittelalter wurde das Christentum zur bestimmenden Religion. Im Fränkischen Reich wurde eine enge Beziehung zwischen König und Papst gesucht (Pippinische Schenkung). Die Entwicklung von Königtum und Papsttum im Mittelalter dokumentierte sich besonders seit der Krönung Karls des Großen zum Kaiser im Jahr 800 durch den Papst. Mit der Erneuerung der römische Kaiserwürde durch Otto I., den Großen, erstarkte das Papsttum. Das Christentum entwickelte sich zu einer Art Staatsreligion.

Die christliche Kirche wurde zunehmend zum politischen Machtfaktor in der mittelalterlichen Ständegesellschaft, hatte etwa auch durch die Klöster und Orden starken Einfluss auf Wissenschaft und Bildung. Bischöfe (Fürstbischöfe) wurden im Deutschen Reich zu einem entscheidenden Machtfaktor etwa bei der Königswahl.

Der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation war Schutzmacht des Papstes. Doch es kam auch zu Machtkämpfen zwischen Kaisertum und Papsttum. Dieser Machtkampf gipfelte im 11. Jahrhundert im Investiturstreit. Papst Gregor IX. (*um 1167, †1241, seit 1227 Papst) und Kaiser Friedrich II. bekämpften sich.

Es gab jedoch auch innerkirchliche Probleme nicht nur in Glaubensfragen, sondern auch bezüglich der Schwerpunktsetzung des Christentums und der christlichen Kirche (Leben nach dem Vorbild Jesu Christi oder Inhaber nicht nur geistlicher, sondern auch weltlicher Macht). Diese Auseinandersetzungen führten letztendlich zur Reformation und zur Spaltung der christlichen Kirche in Europa in Katholiken und Protestanten bzw. in die Katholische Kirche und in evangelische Kirchen.


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