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Chinesische Revolution, die grundlegenden Umbrüche in China nach dem Zweiten Weltkrieg.

Im bevölkerungsreichsten Land der Welt regierte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Militärdiktatur. Sie wurde in einem Bürgerkrieg von chinesischen Kommunisten gestürzt. Ihr Anführer Mao Zedong oder in anderer Schreibweise Mao Tse­tung (*1893, †1976, Staatsoberhaupt 1954 bis 1958, Vorsitzender des Politbüros und des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas seit 1959) rief 1949 die Volkrepublik China aus und entwickelte eine eigene Spielart des Kommunismus, den Maoismus.

Aufbau der sozialistischen Volksrepublik

Bis zu seinem Tod 1976 prägte Mao Zedong weitgehend das Schicksal Chinas. Seine Wirtschafts-­ und Gesellschaftspolitik führte infolge von Hungersnöten und Unterdrückung zum Tod von etwa 70 Millionen Menschen.

China begann zügig – bis 1962 unterstützt von der Sowjetunion – mit der Umgestaltung des landwirtschaftlich geprägten Landes: „Umerziehung“ des Volkes zum Sozialismus, Bodenreform (Verstaatlichung), erster Fünfjahresplan (1953) zur Industrialisierung. Dies hatte zur Folge, dass jede Opposition brutal unterdrückt wurde, Angehörige der alten herrschenden Schichten entmachtet wurden und die Vernachlässigung der Landwirtschaft zugunsten der Industrialisierung führte zu Versorgungsengpässen und Hungersnöten führte.

Mit dem Programm Großer Sprung nach vorn (1958 bis 1962) sollte China in einer Kraftanstrengung die Industrialisierung vorantreiben. Mit einem Atomprogramm (1959) begann die Entwicklung zur Atommacht. Um Devisen ins Land zu schaffen, wurden landwirtschaftliche Produkte exportiert. Millionen Chinesen starben infolge der größten von Menschen verursachten Hungersnot der Geschichte. Der wirtschaftliche Fortschritt blieb weitgehend aus.

Während der Kulturrevolution (1966 bis 1969) mobilisierte Mao Millionen von Schülern und Studenten, um jede Art von nichtmaoistischem Denken und Handeln gewaltsam auszumerzen. Es gelang Mao, die aufkeimende (innerparteiliche) Opposition einzudämmen. Die erheblichen wirtschaftlichen und kulturellen Schäden warfen China um Jahre zurück.

Die Entwicklung nach Maos Tod

Nach Maos Tod begann, verstärkt ab Anfang der 1980er ­Jahre, auf allen Ebenen ein langsamer Wandel, der sich bis heute fortsetzt und beschleunigt.

Private Landwirtschaft wurde schrittweise erlaubt. Nichtstaatliche Unternehmen wurden in der Industrie zugelassen. Ausländischen Unternehmen wurde erlaubt, in China zu investieren, der Außenhandel wurde gelockert.

Dadurch verbesserte sich die Versorgung mit Gütern. Chinas Rolle in der Weltwirtschaft wuchs. Als Absatzmarkt nahm China in der Weltwirtschaft eine wichtige Rolle ein.

Allerdings stand und steht die wirtschaftliche Öffnung hin zu einem staatlich kontrollierten marktwirtschaftlichen System mit einem enormen wirtschaftlichen Gefälle zwischen Stadt und Land (zwischen industrialisierten städtischen Regionen und wenig entwickelten ländlichen Regionen) und großen Umweltproblemen im Gegensatz zum Verharren des politischen Systems im Sozialismus mit der Herrschaft der kommunistischen Partei und erheblichen Problemen bei Menschenrechten und gesellschaftlichem Pluralismus.

So hat sich China im Laufe der Jahre in Zeiten der zunehmenden Globalisierung einerseits zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht nach den USA entwickelt, marktwirtschaftliche Strukturen unter staatlicher Kontrolle geschaffen und ist zu einem großen Investor sowohl in Entwicklungsländern als auch in westlichen Industrieländern geworden. Als Atommacht ist China auf weltpolitischem Gebiet eine der fünf Vetomächte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und spielt damit eine wichtige politische Rolle.


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