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Central-Verein, 1893 gegründeter Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, mit dem deutsche Juden auf die Zunahme des Antisemitismus reagierten.

Der Centralverein, Abkürzung C.V., nahm für sich in Anspruch, den Großteil der in den damaligen Grenzen des Deutschen Reichs lebenden knapp 600.000 Juden zu vertreten. Die Juden waren durch die Verfassung des Deutschen Kaiserreichs von 1871 rechtlich gleichgestellt (Judenemanzipation).

Der Verein entwickelte sich recht schnell zur mitgliederstärksten jüdischen Organisation und Interessenvertretung im Kampf um die volle Gleichberechtigung und gesellschaftliche Integration. Er unterstützte die Parteien, die gegen antisemitische Kandidaten Stellung bezogen.

Der C.V. engagierte sich als Interessenvertretung der deutschen Juden auf den Gebieten der Politik, der Rechtsprechung, der Publizistik und im Erziehungswesen. In der Wahl des Vereinsnamens drückte sich das Selbstverständnis zahlreicher Juden aus: zugleich deutscher Staatsbürger und jüdischen Glaubens zu sein.

Zahlreiche deutsche Juden meldeten sich 1914 als Kriegsfreiwillige. Während des Ersten Weltkriegs wurden etwa 12.000 deutsche Juden getötet. 1927 existierten 555 Ortsgruppen. 1938 wurde der C.V. zwangsweise aufgelöst.


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