Deszendenztheorie (Abstammungslehre) ist die Theorie, dass alle heutigen Lebewesen aus früheren Lebewesen hervorgegangen sind. Die Deszendenztheorie schließt auch den Gedanken an eine Weiter- und Höherentwicklung (Evolution) der Lebewesen ein, d. h. die Annahme, dass die heutigen unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten und auch der Mensch aus sehr einfach organisierten, primitiven Vorfahren entstanden sind (Evolutionstheorie). Die Deszendenztheorie steht im Gegensatz zur Vorstellung von der Unveränderlichkeit bzw. der Konstanz der Arten, die von einem einmaligen Schöpfungsakt ausgeht. Als eigentlicher Begründer der Deszendenztheorie gilt J.-B. de Lamarck. Der nach ihm benannte Lamarckismus schreibt den Tieren einen inneren Vervollkommnungsdrang zu. Lamarcks Theorie von der Vererbbarkeit von Reaktionen des Organismus auf Umweltbedingungen, wie sie unter verstärkter Einbeziehung psychischer Faktoren auch noch bis ins 20. Jh. hinein vom Neolamarckismus vertreten wurde, ist heute widerlegt. Mitte des 19. Jh. konnte sich die Deszendenztheorie durchsetzen. Es war das Verdienst von Ch. Darwin, der mit seiner Selektionstheorie die Deszendenztheorie wissenschaftlich untermauern konnte (Darwinismus).
Biologie
5. Klasse
‐
Abitur