Wasser – Lexikoneinträge
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Als Anomalie des Wassers b ezeichnet man die ungewöhnliche Wärmeausdehnung von Wasser bei niedrigen Temperaturen: Der Wärmeausdehnungskoeffizient von flüssigem Wasser ist zwischen 0 °C und +4 °C negativ. Erwärmt man also 1°C kaltes Wasser, zieht es sich zusammen. Daher ist in Seen und Ozeanen die tiefste Wasserschicht genau +4 °C war, da Wasser dann seine größte Dichte hat, also „am schwersten“ ist. Anders als bei den meisten Stoffen hat der feste Zustand des Wassers (auch unter dem Namen Eis bekannt) eine geringere Dichte als der flüssige (bei 0 °C), sodass Eis auf der Wasseroberfläche...
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Abkürzung für Dihydrogenmonoxid . Die Anwendung und Handhabung von DHMO birgt folgende Gefahren: Als sog. Hydroxylsäure ist es ein Hauptbestandteil von saurem Regen . Es trägt zur Bodenerosion bei. Es trägt zum Treibhauseffekt bei. Es beschleunigt Korrosion und den Ausfall elektrischer Anlagen und Geräte. Übermäßige Einnahme kann zu unangenehmen Folgen führen. Längerer Kontakt mit DHMO in festem Zustand bewirkt schwere Gewebeschäden. Einatmen, schon in kleinen Mengen, kann zum Tode führen. Sein gasförmiger Zustand kann schwere Verbrennungen hervorrufen. Es wurde in den Tumoren von...
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[griech hygros »feucht« und skopein »betrachten«]: Die Eigenschaft vieler fester oder flüssiger Verbindungen, Wasser aus der Umgebung (z. B. der Raumluft) anzuziehen. Hygroskopische Flüssigkeiten verdünnen sich dadurch allmählich, hygroskopische Feststoffe lösen sich auf oder verklumpen. Hygroskopisch sind z. B. Calciumchlorid, CaCl 2 , Phosphor(V)-Oxid, P 4 O 10 , und konzentrierte Schwefelsäure , H 2 SO 4 . Sie werden daher als Trockenmittel z. B. in Exsikkatoren , Trockentürmen und Waschflaschen verwendet.
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Mischung aus Wasser oder Eis und solchen Salzen , die eine negative Lösungsenthalpie besitzen (z. B. Kochsalz , Ammoniumchlorid oder Kaliumcarbonat ). Ihre Auflösung entzieht dem Wasser Lösungswärme, wodurch die Temperatur sinkt. Mischungen derartiger Stoffe mit Wasser haben darüber hinaus i. d. R. eine geringere Erstarrungstemperatur als reines Wasser. Bringt man solche Stoffe mit Eis in Berührung, so schmilzt das Eis, sofern seine Temperatur nicht zu tief ist. Auf diesem Effekt beruht die Wirkung des Tausalzes. Durch das Schmelzen wird die Temperatur noch weiter erniedrigt, weil dem Gemisch...
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Gemisch aus gasförmigem Wasserstoff und Sauerstoff , das bei 500–600 °C mit lautem Knall explodiert . Am heftigsten verläuft die Knallgasexplosion, wenn ein Gemisch aus zwei Teilen Wasserstoff und einem Teil Sauerstoff entzündet wird.
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H 2 CO 3 : Chemische Verbindung , die in kleinen Mengen beim Auflösen von Kohlenstoffdioxid in Wasser entsteht: \(\ce{CO2 +H2O <=> H2CO3}\) \(\ce{H2CO3 + H2O <=> H3O+ + HCO3-}\) \(\ce{HCO3- + H2O <=>H3O^+ +CO3^2-}\) Das Gleichgewicht der ersten Reaktion liegt sehr weit auf der linken Seite. Da demnach aus Kohlenstoffdioxid- und Wassermolekülen nur sehr wenige Kohlensäuremoleküle entstehen (über 99 % der Kohlenstoffdioxidmoleküle sind nur physikalisch gelöst), erscheint die Stärke der Kohlensäure gering. Als zweiprotonige (zweibasige, zweiwertige) Säure bildet sie zwei Reihen von Salzen...
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Die Oberflächenspannung tritt an der Oberfläche einer Flüssigkeit, aber auch an der Grenzfläche zweier nicht mischbarer Flüssigkeiten auf und wirkt einer Vergrößerung der Ober- bzw. Grenzfläche entgegen, die das mehr Energie erfordern würde. Die Grenzfläche verhält sich dabei wie eine gespannte elastische „Haut“. Die Oberflächenspannung spielt u. a. bei der Strömung durch Kapillaren eine wichtige Rolle. Ursache der Oberflächenspannung sind die zwischen den Molekülen der Flüssigkeit wirkenden anziehenden Kohäsionskräfte . Sie sind nach allen Seiten gleich stark und heben sich daher im Innern...
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D 2 O: Wasser , bei dem die Moleküle statt des gewöhnlichen Wasserstoffs mit der Massenzahl 1 den schweren Wasserstoff ( Deuterium , chemisches Symbol D oder 2 H) enthalten, dessen Massenzahl 2 beträgt. Physikalisch unterscheidet sich schweres Wasser von normalem Wasser, H 2 O, erheblich. Unter Normalbedingungen erstarrt es bei 3,82 °C und siedet bei 101,42 °C. Seine größte Dichte (1,107 g/cm³) erreicht es bei 11,6 °C. Schweres Wasser wird durch Elektrolyse aus natürlichem Wasser gewonnen; es reichert sich bis über 98 % im Rückstand an. Verwendet wird schweres Wasser vorwiegend als Moderator...
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H 2 O: Sauerstoffverbindung des Wasserstoffs , genaue chemische Bezeichnung: Wasserstoffoxid. Wasser entsteht bei der Verbrennung von Wasserstoff gemäß folgender Gleichung: H 2 + 1/2 O 2 → H 2 O; Δ H = -286,0 kJ. Die hohe negative Bildungsenthalpie zeigt die Beständigkeit des Wassermoleküls, das nur durch Zufuhr der gleichen Energiemenge wieder in seine Bestandteile zerlegt werden kann (bei 2000 °C sind erst 2 % der Wassermoleküle gespalten). Die große Elektronegativitätsdifferenz ( Elektronegativität ) von 1,4 Einheiten zwischen Wasserstoff und Sauerstoffatomen bedingt eine starke...