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Menstruationszyklus (Monatszyklus, weiblicher Zyklus): Bezeichnung für die Zeit vom ersten Tag der Menstruation bis zum letzten Tag vor der nächsten. Die Menstruation (Menses, Monatsblutung, Periode, Regelblutung) ist bei der geschlechtsreifen Frau die regelmäßig etwa monatlich (im Abstand von 26 bis 35 Tagen)  auftretende Blutung aus der Scheide. Zu ihr kommt es nur dann, wenn sich in der Gebärmutterschleimhaut kein befruchtetes Ei eingenistet hat. Während der Menstruation wird die obere Schicht dieser Schleimhaut durch Enzyme aufgelöst und abgestoßen. Im Menstruationszyklus bereitet sich die Gebärmutter sofort nach  der Blutung unter Hormoneinfluss erneut auf die eventuelle Einnistung eines Eies vor. Der Hypophysenvorderlappen (Hypophyse) sondert das follikelstimulierende Hormon (FSH) ab. Dieses regt in einem der Eierstöcke ein Ei zur Reifung an. Gleichzeitig veranlassen Estrogene die  Gebärmutterschleimhaut zum Wachstum. Andererseits hemmen Estrogene die Abgabe von FSH durch die Hypophyse und regen diese an, das luteinisierende Hormon (LH) abzusondern. Unter dem Einfluss von LH beginnt das Eibläschen (Follikel) im Eierstock  Progesteron (Gestagene) zu bilden. Dieses veranlasst die Gebärmutterschleimhaut, sich zu vergrößern und sich mit Sekret zu füllen und regt die Zellen der Schleimhaut an, Glykogen zu speichern. Bei einem  bestimmten Gleichgewicht von LH und FSH erfolgt etwa am 14. Tag nach Eintritt der letzten Blutung der Follikelsprung. LH regelt nun die Umbildung des geplatzten Follikels zum Gelbkörper, der jetzt vermehrt Progesteron absondert. Dieses hält das Ei auf seinem Weg durch den Eileiter am Leben  und erhält die Gebärmutterschleimhaut, die nun vollständig auf die Einnistung des Eies und seine Ernährung vorbereitet ist. Außerdem verhindert das luteinisierende Hormon weitere Eireifungen.

Ist kein Ei befruchtet, hört die Abgabe von Estrogenen auf; dadurch entfällt die Anregung auf die Hypophyse,  LH abzusondern. Der Gelbkörper schrumpft (atrophiert) und stellt die Produktion von Progesteron ein. Ohne Progesteron kann die Gebärmutterschleimhaut nicht erhalten werden; sie wird in der Menstruation abgestoßen.

Die erste Menstruation im Leben einer Frau (Menarche) erfolgt bei Europäerinnen durchschnittlich mit 11 bis 13 Jahren, die letzte  (Menopause) um das 50. Lebensjahr herum.


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