Gruppe 47 – Lexikoneinträge
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Geboren in Wien am 7.3.1921, gestorben in Wien am 11.11.2016 Aichinger konnte aufgrund ihrer halbjüdischen Herkunft erst nach dem Krieg ein Medizinstudium beginnen, das sie aber nach zweieinhalb Jahren abbrach, um ab 1949/50 für den S. Fischer Verlag als Lektorin und später an der Hochschule für Gestaltung in Ulm zu arbeiten. 1953 heiratete sie den Lyriker und Hörspielautor Günter Eich . Sie gehörte wie ihr Mann zur Gruppe 47 , deren Preisträgerin sie 1952 wurde. Aichingers 1948 erschienener teils autobiografischer Roman Die größere Hoffnung ist mit seiner Sprachskepsis typisch für ihr...
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Geboren in Köln am 21.12.1917, gestorben am 16.7.1985 in Langenbroich (Eifel): Krieg und Heimkehr Böll studierte ein Semester Germanistik und Altphilologie, bevor er 1939 zur Wehrmacht einberufen wurde. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1945 schlug sich Böll als Gelegenheitsarbeiter durch. 1947 veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte , 1949 folgt die Erzählung Der Zug war pünktlich . 1951 gewann Böll mit der Satire Die schwarzen Schafe den Preis der Gruppe 47 . Seitdem veröffentlichte er als freier Autor mit großem Erfolg vor allem Kurzgeschichten, Romane und Satiren...
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Geboren in Lebus (Brandenburg) am 1.2.1907, gestorben am 20.12.1972 in Salzburg (Österreich): Eich studierte Jura und Sinologie in Berlin und Paris und arbeitete seit 1932 als freier Autor. Während der Zeit des Nationalsozialismus betätigte er sich vor allem als Rundfunkautor. Eich war seit 1953 mit Ilse Aichinger verheiratet. Er war der erste Preisträger der Gruppe 47 und erhielt u.a. 1952 den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden. Von besonderer Bedeutung sind einige nach 1945 entstandene Gedichte, die dem sog. literarischen Kahlschlag zugerechnet werden. Vor allem Latrine und...
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Historische Zusammenhänge Prägende Merkmale für die Zeit unmittelbar nach dem Krieg waren insbesondere die wirtschaftliche und politische Situation des Neuanfangs und die materiellen Schwierigkeiten: Viele Druckereien waren ausgebombt, das Papier war knapp und wurde kontingentiert, die Besatzungsmächte hatten ein Zensurrecht. Die Reaktionen auf die schrecklichen Nachrichten von Völkermord und NS-Vernichtungslagern sowie das Bekanntwerden der Bilanzen des Elends (Tote, Kriegsversehrte, Vertriebene, Evakuierte) waren vielfältig: Fassungslosigkeit über das Ausmaß des NS-Terrors und Einsicht in...
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Zeitgeschichtliche Rahmenbedingungen Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland ist die Folge einer Entwicklung, die sich vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen den westlichen Siegermächten und der UdSSR abspielt. Das Jahr 1949 bringt die Bildung zweier deutscher Staaten und damit die Entwicklung zweier deutscher Literaturen hervor, die zwar nicht hermetisch voneinander getrennt sind, deren Entfaltung aber unter dem Einfluss des jeweiligen Gesellschaftssystems steht. Kennzeichen der literarischen Bewegung Die Literaten der jungen Generation treten in den 1950er-Jahren der...
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Geboren in Wasserburg (Bodensee) am 24.3.1927: Nach dem Studium der Literaturwissenschaft, Philosophie und Geschichte in Regensburg und Tübingen war Walser 1949-57 Mitarbeiter beim Süddeutschen Rundfunk. Seit 1957 lebt Walser als freier Schriftsteller am Bodensee. Chronist des Alltagsbewusstseins Mit seinem umfangreichen Werk ist Walser einer der produktivsten Autoren der Nachkriegszeit. Für die Erzählung Templones Ende aus seinem ersten Erzählband Ein Flugzeug über dem Haus (1955) erhielt er den Literaturpreis der Gruppe 47 . Sein erste Roman Ehen in Philippsburg (1957) kann als bittere...