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Prager Frühling, Bezeichnung für das 1968 in der Tschechoslowakei eingeleitete Reformprogramm unter dem damaligen Parteichef Alexander Dubček (*1921, †1992), das einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ schaffen wollte.

Im August 1968 marschierten Truppen der Sowjetunion mit Unterstützung aus Polen, Ungarn, Bulgarien und der DDR mit insgesamt 500.000 Soldaten in die ČSSR ein, um dem Prager Frühling ein Ende zu setzen. Bei diesem Einmarsch starben rund 150 Menschen. Die Bevölkerung reagierte mit einem erfolglosen Widerstand, nachdem die Regierung militärischen Widerstand ausgeschlossen hatte. Das westliche Militärbündnis NATO verhielt sich ruhig. Das Reformprogramm wurde zurückgenommen, Dubček wurde im Folgejahr als Parteichef abgelöst.

Der sowjetische Parteichef Leonid Breschnew (*1906, †1982, Generalsekretär der KPdSU seit 1964 und Staatsoberhaupt seit1977) rechtfertigte den Einmarsch mit dem Hinweis auf die Beschränkung der Souveränität der sozialistischen Staaten bei Bedrohung des sozialistischen Weltsystems (Breschnewdoktrin).


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