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Chemisches Element der VI. Hauptgruppe, Zeichen S, OZ 16, relative Atommasse 32,07; Mischelement.

Physikalische Eigenschaften: Schwefel tritt in mehreren allotropen Modifikationen auf: Bei Normaltemperatur in leuchtend gelben, rhombischen Kristallen (α-Schwefel, Dichte 2,07 g/cm³, Fp. 112,8 °C), oberhalb 95,6 °C als monokliner hellgelber β-Schwefel (Dichte 1,96 g/cm³); oberhalb des Schmelzpunkts von 119 °C bildet Schwefel eine leicht bewegliche gelbe Flüssigkeit (λ-Schwefel), die ab 160 °C in eine rotbraune viskose Masse (µ-Schwefel) übergeht. Ab 200 °C wird die Schmelze dünnflüssig, bei 444,6 °C verdampft der Schwefel. Beim Abschrecken der Schmelze entsteht sog. plastischer Schwefel. α-, β- und λ-Schwefel enthalten ringförmige Moleküle, S8, (Cyclooctaschwefel) während sich in der Schmelze mit zunehmender Temperatur länger werdende Kettenmoleküle bilden, die die Viskositätszunahme bewirken, oberhalb von 200 °C jedoch wieder aufgebrochen werden.

Chemische Eigenschaften: Schwefel reagiert bei erhöhter Temperatur mit vielen Nichtmetallen und Metallen. An der Luft entzündet er sich bei etwa 260 °C und verbrennt mit blauer Flamme zu Schwefeldioxid, SO2. Ist eine Verbindung vorhanden, die leicht Sauerstoff abgibt, so kann die Verbrennung explosionsartig verlaufen (z. B. beim Abbrennen von Schwarzpulver).

Gewinnung: Durch Ausschmelzen aus schwefelhaltigem Gestein oder durch Oxidation aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen (Claus-Prozess).

Bedeutung: Schwefel ist in verschiedenen biochemisch wichtigen Verbindungen enthalten. z. B. in den Aminosäuren Cystein und Methionin und im Vitamin B1 (Thiamin).

Verwendung: Schwefel dient zur Herstellung zahlreicher chemischer Grundstoffe, z. B. Schwefelsäure, Schwefelkohlenstoff, Natriumthiosulfat, ferner zum Vulkanisieren von Kautschuk, in Form von Netzschwefel (mit Netzmitteln versetztes Schwefelpulver) als Schädlingsbekämpfungsmittel im Weinbau und zur Herstellung von Farbstoffen.


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