Aufklärung, philosophisch-politische Reformbewegung in Europa. Die Aufklärung setzte gegen Ende des 17. Jahrhunderts in England ein und breitete sich im 18. Jahrhundert in Europa und Nordamerika aus. In anderen Sprachen wird diese Zeit beispielsweise „lumières“ oder „illuminismo“ oder „enlightment“ genannt. Diesen Bezeichnungen ist gemeinsam, dass das Licht eine große Rolle spielt. Man spricht auch vom „Licht der Vernunft “. Aufklärung und Absolutismus Die Aufklärung (aufklären: klar, hell machen; verständlich machen) steht in der Tradition der Renaissance und des Humanismus . Sie fordert den...
Gewaltenteilung, die Aufteilung staatlicher Gewalt. Nach den Vorstellungen des englischen Philosophen John Locke (*1632, †1704) sollte die Staatsgewalt zweigeteilt werden, um Machtmissbrauch zu vermeiden. Der französische Staatstheoretiker Charles de Montesquieu (*1689, †1755) unterschied drei Arten von Staatsgewalten: die gesetzgebende Gewalt, die ausführende Gewalt und die richterliche Gewalt. Im Absolutismus hatte der Herrscher alle drei Gewalten in seiner Hand vereinigt. Zu den Forderungen der Aufklärung gehörte, dass die Gewalten auf verschiedene Schultern verteilt werden sollten. Die...
Merkantilismus, das Wirtschaftssystem im Absolutismus . Der Merkantilismus wurde wesentlich vom französischen Finanzminister unter Ludwig XIV ., Jean Baptiste Colbert (*1619, †1683) entwickelt und wird deshalb auch Colbertismus genannt. Die Wirtschaftspolitik im absolutistischen Staat war durch Reglementierung und Beaufsichtigung geprägt. Das Ziel war es, möglichst viel Geld in die Staatskasse zu bekommen, um somit die benötigten Geldmittel für Hof, Heer und Verwaltung zu erhalten. Dafür wurde die Wirtschaft im eigenen Land gefördert. Bürger, die ein Geschäft oder eine Manufaktur, das ist eine...
Preußen, Königreich und größtes Land im Deutschen Reich, hervorgegangen aus dem Herzogtum Preußen, das 1618 an die brandenburgische Linie der Hohenzollern gelangte und Ostpreußen umfasste. Ostpreußen gehörte zu dieser Zeit noch nicht zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation wie das Kurfürstentum Brandenburg der Hohenzollern (Mark Brandenburg). Wichtige Ereignisse kennzeichnen den Aufstieg Preußens zur Großmacht im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung . Preußische Flagge: Vom Herzogtum zum Königtum Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 entließ...
Söldner, von Heerführern angeworbene und gegen Bezahlung (Sold) kämpfende Soldaten. Die meisten Soldaten im Dreißigjährigen Krieg waren Söldner. Ihre Versorgung war häufig sehr schlecht, aber noch stärker vom Krieg betroffen war die einfache Bevölkerung, vor allem die Bauern. Da der Sold und die Verpflegung für die Soldaten häufig ausblieben, „versorgten“ sie sich selbst, indem sie Dörfer und Städte plünderten. Die stehenden Heere im Zeitalter des Absolutismus waren überwiegend Söldnerheere.
Stehendes Heer, auch ein in Friedenszeiten ständig dienstbereites und einsetzbares Heer im Unterschied zu Heeren, die in Kriegszeiten angeworben oder aufgeboten werden (meist Söldnerheere) . Ein stehendes Heer gehörte zu den Säulen der Macht der Herrscher im Zeitalter des Absolutismus . Eine wesentliche Stütze der absolutistischen Macht in Frankreich waren unter König Ludwig XIV. das größte stehende Heer der Welt mit 400.000 Soldaten. Das Heer sicherte Ludwigs Macht innerhalb Frankreichs und war Instrument zahlreicher Eroberungskriege gegen europäische Nachbarn. Zum Ruf Preußens als...
Verwaltung, die Wahrnehmung der Aufgaben eines Staates durch Amtsträger. Eine fähige Verwaltung ist wichtig für das Funktionieren eines Staates. Eine wesentliche Stütze des absolutistischen Frankreich unter König Ludwig XIV. waren der Hof und eine einheitliche Verwaltung, die die Gesetze des Königs in der Rechtsprechung anwandten und Steuern für die königliche Politik bereitstellten. Der König regierte zentral von Versailles bei Paris ganz Frankreich, das er in Verwaltungsbezirke einteilte. In Preußen schuf 1723 Friedrich Wilhelm I. (*1688, †1740, preußischer König seit 1713) eine oberste...
Westfälischer Frieden, die Einigung von 1648 zur Beendigung des Dreißigjährigen Kriegs . Keine der Kriegsparteien konnte den Krieg auf den Schlachtfeldern gewinnen. Das Land war ausgeblutet, die Heere erschöpft. Friedensverhandlungen 1640 waren die Kriegsparteien bereit, über einen Frieden zu verhandeln. 1644 begannen die Friedensverhandlungen zwischen dem römisch-deutschen Kaiser, den Reichsständen sowie Frankreich und Schweden in den neutralen Städten Münster (dort versammelte sich die katholische Seite, der Kaiser verhandelte mit Frankreich) und Osnabrück (dort versammelte sich die...