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Die Seismologie (von griech. seismos „(Erd-)Erschütterung“) ist das Teilgebiet der Geophysik, das sich mit der Registrierung und Interpretation von Bodenbewegungen befasst, die von Wellen im Erdkörper hervorgerufen werden.

Erdbeben und von Explosionen (z. B. Kernwaffentests) hervorgerufene Erschütterungen pflanzen sich in der Erde als elastische Wellen fort. Seismische bzw. Erdbebenwellen sind also im Prinzip nichts anderes als sich durch den festen Erdkörper ausbreitende Schallwellen. Es gibt daher sowohl longitudinale (P-Wellen, Primärwellen, Dichtewellen) als auch transversale (S-Wellen, Sekundärwellen, Scherwellen) seismische Wellen. Außerdem gibt es noch seismische Wellen, die sich nur an der Erdoberfläche fortpflanzen (Oberflächenwellen, P- und S-Wellen heißen im Gegensatz dazu auch Raumwellen).

Die Geschwindigkeit von seismischen Wellen hängt von Zusammensetzung, Temperatur und Druck der verschiedenen Schichten der Erde ab. Daher kann man durch Bestimmung der Ankunftszeiten der von einem Erdbeben ausgelösten Wellen an verschiedenen Orten der Erdoberfläche deren Laufzeiten und Geschwindigkeiten rekonstruieren und so Informationen über die geologischen Verhältnisse sowohl am Entstehungsort als auch entlang ihres Weges gewinnen. Dieses Verfahren ähnelt der Gewinnung von Bildern aus dem Körperinneren mit Ultraschall oder per Röntgentomographie.

Die Messgeräte, mit denen man Erdbebenwellen aufzeichnet, heißen Seismografen.


Schlagworte

  • #Wellenphänomene
  • #Geophysik
  • #Erdbeben