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Myon und Tauon sind als geladene Leptonen die „großen Geschwister“ des Elektrons. Außer in ihrer Masse und Lebensdauer sind die drei Teilchen identisch.

Das Myon ist mit einer Masse (genauer: Ruheenergie) von 106 MeV das leichstete nicht stabile Elementarteilchen. Seine Lebensdauer ist mit 2,2 ms extrem lang für die Verhältnisse der Elementarteilchenphysik, aber dennoch zu kurz, um mit annähernd Lichtgeschwindigkeit von der Hochatmosphäre bis zum Erdboden zu gelangen. Dass man trotzdem Myonen aus der kosmischen Strahlung am Erdboden beobachtet, ist ein direkter Beweis der von der Speziellen Relativitätstheorie vorhergesagten Längenkontraktion.

Die Myonen bilden mit 90 % den Hauptbestandteil der sekundären kosmischen Strahlung. Energiereiche Myonen werden in Materie fast nur durch Ionisation gebremst und haben daher ein sehr hohes Durchdringungsvermögen. Selbst in 1000 m Wassertiefe oder hinter meterdicken Bleischichten sind Myonen noch nachzuweisen.  

Myonen dienen auch zum Test der modernen Quantentheorien. Ersetzt man nämlich in einem Atom ein Elektron durch ein Myon, ändern sich in solch einem myonischen Atom aufgrund der größeren Masse die Radien und Bindungsverhältnisse in charakteristischer Weise. Durch Vergleich mit den normalen Elektronen-Atomen kann man dann die Parameter der Theorien überprüfen.

Tauonen haben eine Masse von 1,78 GeV und eine Lebensdauer von 0,29 ps.


Schlagworte

  • #Elementarteilchen
  • #Leptonen
  • #kosmische Strahlung
  • #Relativitätstheorie