Temperatur – Lexikoneinträge
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Aggregatzustände (Zustandsformen): Bezeichnung für die drei Erscheinungsformen (fest, flüssig, gasförmig), in denen ein Stoff vorliegen kann. Die wichtigsten Kennzeichen der drei A. sind: Ein fester Körper besitzt ein bestimmtes Volumen und eine bestimmte Form. Er kann kristallin oder amorph sein. Eine Flüssigkeit besitzt ein bestimmtes Volumen, aber keine bestimmte Form, sie nimmt vielmehr stets die Form des Gefäßes an, in dem sie sich befindet, und bildet dabei eine Oberfläche. Ein Gas hat weder ein bestimmtes Volumen noch eine bestimmte Form. Es nimmt jeden ihm zur Verfügung stehenden Raum...
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[nach A. Avogadro]: Gesetzmäßigkeit, nach der bei gleichem Druck und gleicher Temperatur gleiche Volumina verschiedener (idealer) Gase die gleiche Anzahl von Molekülen enthalten.
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Zeichen N A , physikalische Konstante, welche die Anzahl der Teilchen in einem Mol angibt. N A = 6,02214 · 10 23 Mol -1 .
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Von Robert Boyle (* 1627, † 1691) und Edme Mariotte (* 1620, † 1684) für ideale Gase gefundene Beziehung: Bei konstanter Temperatur T ist das Produkt aus dem Druck p und dem Volumen V konstant.
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Methode zur Bestimmung der Molekülmasse durch Messung der Dampfdichte. Das Verfahren, das v. a. für die Bestimmung von leicht verdampfbaren Flüssigkeiten und Feststoffen geeignet ist, geht auf Victor Meyer (* 1848, † 1897) zurück. Dabei wird zunächst eine abgewogene Menge der zu prüfenden Substanz verdampft; der entstehende Dampf verdrängt ein entsprechendes Luftvolumen, das in einem Gasmessrohr bestimmt wird. Der Dampf kann (besonders bei hohen Temperaturen) durch die allgemeine Zustandsgleichung der Gase beschrieben werden: pV = nRT ( p Druck, V Volumen, n Anzahl der Mole, T absolute...
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[nach Sir William Thomson Lord Kelvin of Largs; * 1824, † 1907]: SI-Einheit der Temperatur , Einheitenzeichen K. Festlegung : Ein Kelvin ist der 273,16te Teil der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunkts von Wasser (273,16 K = 0,01 °C).
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Zustand eines festen, flüssigen oder gasförmigen Körpers bei bestimmten, allgemein festgelegten physikalischen Bedingungen. In der Regel wird der Normzustand durch eine bestimmte Temperatur (Normtemperatur) und einen bestimmten Druck (Normdruck) gekennzeichnet. Als physikalischen Normzustand bezeichnet man den Zustand eines festen, flüssigen oder gasförmigen Körpers bei einer Temperatur von 0 °C bzw. 273,15 K und einem Druck von 101325 Pa (= 1013,25 hPa).
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Abk. für Reaktionsgeschwindigkeit - Temperatur -Regel: von J. H. van’t Hoff um 1885 aufgestellte Regel, nach der eine Temperaturerhöhung von 10 °C zu einer Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit um das 2- bis 4-Fache führt. Der Grund hierfür liegt in der leichteren Überwindung der Aktivierungsschwelle bei einer höheren Reaktantenenergie (Aktivierungsenergie). Diese Regel gilt jedoch nicht generell; bei einigen komplizierten Reaktionen nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit bei höheren Temperaturen sogar ab. Eine genauere Beschreibung liefert die Arrhenius-Gleichung.
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Ein schwarzer Strahler oder schwarzer Körper ist ein gedachter bzw. idealisierter Körper, der auftreffende Strahlung aller Wellenlängen vollständig absorbiert. Die dadurch aufgenommene Energie strahlt er dann gemäß den Strahlungsgesetzen als Wärmestrahlung wieder ab. Dabei müssen seine maßgeblichen Bestandteile alle dieselbe Temperatur aufweisen. Da er bei niedrigen Temperaturen (z. B. Zimmertemperatur) praktisch kein sichtbares Licht abstrahlt, erscheint er dann also vollkommen schwarz. Mit zunehmender Temperatur leuchtet er aber erst rötlich, dann gelblich und schließlich bläulich. Reale...
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[zu lat. temperatura »gehörige Mischung«]: Ein Maß für den Wärmezustand eines Körpers und damit eine der Größen, durch die der Zustand eines Körpers oder eines physikalischen Systems beschrieben wird (Zustandsgrößen). SI-Einheit der Temperatur ist das Kelvin . Daneben wird zur Temperaturangabe auch das Grad Celsius (°C; Celsius-Skala ) verwendet. Da einerseits die Temperaturintervalle 1 K und 1 °C gleich sind, andererseits die Kelvin-Skala beim absoluten Nullpunkt (-273,15 °C), die Celsius-Skala jedoch beim Eispunkt des Wassers (273,15 K) beginnt, unterscheidet sich die Celsius-Temperatur t...
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Die Wärmelehre ( Thermodynamik ) behandelt alle Vorgänge, in denen Wärmeenergie eine Rolle spielt. Dabei gibt es einmal die klassische makroskopische Sichtweise, die thermodynamische Systeme durch stetige Zustandsfunktionen und -größen beschreibt, wie innere Energie, Volumen oder Temperatur. Ein umfassendes Verständnis liefert allerdings erst die mikroskopische Sichtweise der Statistischen Physik , die z. B. Wärmeenergie als gemittelte ungerichtete Bewegungsenergie der kleinsten Teilchen erklärt. Die Quantenstatistik geht dabei von den Gesetzen der Quantenphysik aus, von denen die...
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Vor allem für Gase entwickelte Gleichungen, die den Zusammenhang zwischen den Zustandsgrößen Druck, Volumen und Temperatur beschreiben und die die Grundlage der Gasgesetze bilden. Befindet sich ein Gas nicht zu nahe an seinem Kondensationspunkt, ist also seine Temperatur hinreichend hoch und sein Druck hinreichend niedrig, dann gilt angenähert die allgemeine Zustandsgleichung oder allgemeine Gasgleichung, eine Beziehung zwischen Druck p , Volumen V , Temperatur T und Anzahl der Mole n eines Gases mit der universellen Gaskonstante R = 8,314472 J/(Mol • K) als Proportionalitätsfaktor: p • V = n...