Atombindung – Lexikoneinträge
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Der halbe Abstand zwischen zwei gleichartigen Atomen in einer Atombindung . Innerhalb einer Elementgruppe im Periodensystem der Elemente nehmen die Atomradien von oben nach unten zu (wachsende Zahl der Elektronenschalen ), innerhalb einer Periode nehmen sie von links nach rechts ab, da hier bei gleichbleibender Zahl von Elektronenschalen die Elektronenhülle wegen der steigenden Kernladung stärker angezogen wird.
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(Bindungsenthalpie): Energiebetrag, der bei der Bildung einer Atombindung frei wird bzw. für die Spaltung einer solchen Bindung aufzuwenden ist.
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Der mittlerer Abstand zwischen den Atomkernen von zwei durch eine Atombindung miteinander verbundenen Atomen . Die Bindungslängen sind abhängig von der Größe der beteiligten Atome, der Polarität der Bindung und der Bindungsordnung . Die Bindungslänge gleichartiger Bindungen in verschiedenen Molekülen sind nahezu gleich, bleiben also von der Art der Nachbaratome weitgehend unbeeinflusst. Beispiele: Bindung Bindungslänge [10 -10 m] F–F 1,44 Cl–Cl 1,99 Br–Br 2,28 I–I 2,67 C–C 1,54 C=C 1,35 H–F 0,92 H–Cl 1,27 H–Br 1,41 H–I 1,61
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Chemische Bindungen sorgen für den Zusammenhalt der Atome in Molekülen , Salzen und Metallen . Im weiteren Sinn zählen hierzu auch die zwischenmolekularen Wechselwirkungen. Die Stärke einer Bindung spiegelt sich in ihrer Bindungsenergie wider. Im Wesentlichen unterscheidet man fünf Arten der chemischen Bindung: die Atombindung , die Ionenbindung , die Metallbindung sowie die Wasserstoffbrückenbindung und die Van-der-Waals-Bindung (zwischenmolekulare Wechselwirkungen). Die relativen Bindungsstärken der Atom-, Ionen- und Metallbindungen sind in etwa vergleichbar, die Wasserstoffbrückenbindungen...
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Abk. EN: Ein von L. Pauling eingeführtes Maß für das Bestreben eines Atoms , innerhalb eines Moleküls Bindungselektronen anzuziehen. Die Elektronegativität ist eine dimensionslose Zahl. Sie ist nicht direkt messbar, sondern nur indirekt aus verschiedenen anderen Größen wie Bindungsenergie oder Ionisierungsenergie und Elektronenaffinität zu ermitteln. Dem Atom mit der höchsten Elektronegativität, dem Fluoratom, wird willkürlich die EN 4,0 zugeordnet. Die Werte aller anderen Atome beziehen sich darauf. Die niedrigste EN hat das Alkalimetall Caesium mit 0,7. Mithilfe der Elektronegativität kann...
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Die Atome der typischen Metalle besitzen nur wenige (meist 1 bis 3) Außenelektronen . Eine Atombindung zwischen Metallatomen eines (hypothetischen) Metallmoleküls würde im Unterschied zu Nichtmetall atomen nicht zu einer Edelgaskonfiguration der Atome führen. Lediglich von den Alkalimetallen existieren zweiatomige Moleküle , und zwar im gasförmigen Zustand. Nach dem klassischen Modell der Metallbindung (auch metallische Bindung genannt) werden bei Metallen und ihren Legierungen die Atome zu einem Metallgitter zusammengelagert, in dem leicht bewegliche Elektronen vorhanden sind. Auf diese ist...
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[zu lat. molesculus »kleine Masse«] (Molekel): In sich abgeschlossenes, aus einer charakteristischen Anzahl gleichartiger oder verschiedenartiger Atome aufgebautes neutrales, seltener geladenes Masseteilchen, das als individuelle Einheit existieren kann. Der Zusammenhalt der Atome in einem Molekül erfolgt durch Atombindungen . Moleküle aus gleichartigen Atomen liegen z. B. in den elementaren Gasen wie Wasserstoff , H 2 , oder Chlor , Cl 2 , vor, aber auch bei anderen Stoffen, z. B. bei Phosphor P 4 oder Schwefel S 8 . Aus verschiedenartigen Atomen sind die Molekül von Verbindungen aufgebaut...
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(Oxidationsstufe): Die Ladung eines Atoms in einer Verbindung unter der Annahme, dass alle an der Verbindung beteiligten Elemente als Ionen vorliegen. Man spricht dabei auch von Formalladung. Das Konzept der Oxidationszahl erweist sich als vorteilhaft für das Aufstellen von Redoxgleichungen (Reduktion und Oxidation). Bei der Ermittlung der Oxidationszahl werden die Elektronenpaare der Atombindungen jeweils dem elektronegativeren Atom ( Elektronegativität ) vollständig zugeordnet. Im Wassermolekül z. B. befinden sich die Bindungselektronenpaare stark im Anziehungsbereich des Sauerstoffatoms...
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Bezeichnung für die Elektronen eines Atoms , die die Wertigkeit (Valenz) bestimmen und für die Bindungskräfte bei der Atombindung verantwortlich sind. Bei den Atomen der Hauptgruppenelemente sind nur die Elektronen der äußersten Hauptenergiestufe (» Schale «) Valenzelektronen, bei den Atomen der Nebengruppenelemente wirken dagegen meist sowohl die Elektronen der Außenschale als auch die der unvollständig besetzten zweitäußersten Schale als Valenzelektronen.